Noch großer Handlungsbedarf

Allianz fordert mehr Green IT

9. Dezember 2010, 15:36 Uhr | Elke von Rekowski
Die neu gegründete Green IT Allianz fordert zum Handeln auf (Foto: KENCKOphotography - Fotolia.com)

Die Potenziale zur Entlastung der Umwelt durch den Einsatz von IT und Telekommunikation sind noch längst nicht ausgeschöpft. Das beklagt jetzt die Green IT Allianz und gibt auch gleich Handlungsempfehlungen, um das Thema stärker voranzutreiben.

Besonderer Handlungsbedarf besteht nach Einschätzung der Initiative beispielsweise im Energiebereich. Der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien führt in den Stromnetzen zu erheblichen Schwankungen. Abhilfe kann eine intelligente Steuerung der Netze (Smart Grids) schaffen. Dazu schlägt die Green IT Allianz unter anderem eine stärkere Forschungsförderung vor. Zudem sollte Deutschland intensiver an internationalen Aktivitäten mitwirken.

Im Verkehrsbereich befürwortet die Allianz eine City-Maut. Kommunen sollten künftig die Möglichkeit erhalten, eigenständig über deren Einführung zu entscheiden, so die Forderung. Derzeit liegt die Gesetzgebung bei den Ländern. Pilotprojekte in diesem Bereich sollten finanziell gefördert werden. Positive Erfahrungen gibt es bereits in London und Stockholm, wo die Umwelt entlastet und die Lebensqualität für die Menschen erhöht wurde.

Um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent bis 2020 gegenüber 1990 zu verringern, regt die Green IT Allianz die stärkere Unterstützung von internationalen Projekten zur Festlegung von CO2-Berichtsstandards an. Unternehmen sollten bei der Einführung eines ITK-gestützten Energiemanagement-Systems steuerliche Anreize erhalten. Der öffentliche Sektor müsse hier eine Vorbildfunktion übernehmen.

Auch bei der ITK-Ausstattung gibt es große Einsparpotenziale. So verbrauchen der Allianz zufolge die rund 26,5 Millionen Arbeitsplatzcomputer, die in Firmen, Behörden und Bildungseinrichtungen in Deutschland im Einsatz sind, nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums jährlich vier Terawattstunden (TWh) Strom – mehr als ein großes Kohlekraftwerk im Jahr produzieren kann. Bis 2020 wird die Zahl der Rechner auf 37 Millionen Geräte steigen. Durch den Einsatz energieeffizienter Geräte sind hier erhebliche Energie- und Materialeinsparungen möglich.

Lediglich jeder zweite Arbeitsplatzrechner gilt derzeit als energie- und materialeffizient. Dieser Anteil sollte nach Vorstellungen der Allianz bis 2020 auf 85 Prozent erhöht werden. Gleichzeitig sollte der durchschnittlich Stromverbrauch von Arbeitsplatzcomputern in Deutschland von heute 150 kWh auf 60 kWh im Jahr 2020 verringert werden.

»Green IT kann der Schlüssel zur Erreichung der Klimaschutzziele sein«, zeigt sich Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder überzeugt. Die Green IT Allianz wurde übrigens im Rahmen des 3. Nationalen IT-Gipfels eingerichtet. Sie wird unter anderem von der Allianz, BSH Bosch und Siemens Hausgeräte, Deutscher Sparkassen- und Giroverband (DSGV), der Deutsche Telekom, Fujitsu Technology Solutions, Hitachi Data Systems sowie Hewlett-Packard, IBM, Microsoft, Oracle, Ricoh, SAP und Software AG unterstützt.


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