GeForce RTX 3060 und »CMP HX«

Das bringen Nvidias Krypto-Mining-GPUs

22. Februar 2021, 17:37 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Trennung von Grafik- und Mining-Karten

Vom Internet-Cafe zur Mining-Farm
Weil die Kunden wegen Corona ausbleiben, satteln in Asien immer mehr Internetcafes auf Krypto-Mining um. Genügend Hardware dafür scheint vorhanden.
© Screenshot Facebook StarGaming

Um die Miner von den Gaming-Karten fern zu halten, setzt Nvidia auf zwei Schritte. Der erste betrifft direkt die neue GeForce RTX 3060. Sie wird durch Anpassungen an den Treibern so ausgebremst, dass sie für die Schürfer deutlich uninteressanter wird. Laut Hersteller soll der künstliche Leistungsabfall der Hash-Rate bei Kryptowährungen wie Ethereum etwa bei 50 Prozent liegen. Indem die Sperre auch im BIOS verankert wird und einen Abgleich mit den Treiber erfordert, will Nvidia verhindern, dass Miner sie umgehen könnten. Ob auch die bereits auf dem Markt befindlichen Modelle RTX 3090, RTX 3080, RTX 3070 und RTX 3060 Ti einen solche Mining-Bremse kommt, verrät der Hersteller nicht. Sollte das der Fall sein, dürfte es aber höchstwahrscheinlich nur neue Karten betreffen. Denn bei bereits verkauften Karten könnte eine entsprechende Drosselung der Hash-Rate per Treiberupdate einerseits leicht umgangen werden und andererseits zu rechtlichen Schwierigkeiten wegen der nachträglichen Verschlechterung der Produkte führen.

Einen noch größeren Effekt erhofft sich Nvidia von seinem zweiten Schritt, der Vorstellung einer eigenen Familie von dedizierten Mining-Karten. Da bei den Krypto-Berechnungen die Speicherbandbreite der größte Einflussfaktor ist, werden ihre GPUs mit verringerter Spannung und Taktrate betrieben. Das spart Energie und ermöglicht ein Kühlsystem, das auch bei dauerhafter Volllast in dicht gepackten Mining-Rigs noch ausreichende Frischluftzufuhr garantieren soll. Gleich zum Start bringt Nvidia zusammen mit seinen Partnern wie Asus, Gigabyte und MSI vier Modelle dieser neuen »CMP HX«-GPUs (Cryptocurrency Mining Processor). Das Einstiegsmodell »CMP 30HX« mit 6 GByte RAM hat eine Leistungsaufnahme (TDP) von 125 Watt und soll bei Ethereum eine Hash-Rate von 26 MH/s erreichen. Der »CMP 40HX« sollen zwei GByte RAM mehr bei einer TDP von 185 Watt zu 26 MH/s verhelfen. Auf 45 MH/s soll es das Mining-Modell »CMP 50HX« mit 10 GByte Arbeitsspeicher und 250 Watt TDP bringen. Das ebenfalls mit 10 GByte ausgestattete Topmodell »CMP 90HX« soll mit 86 MH/s sogar fast doppelt so schnell sein, zieht dafür aber auch 320 Watt (TDP).

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+
CMP HX: Nvidias erste Mining-GPUs
Die Eckdaten von Nvidias neuen CMP-HX-GPUs für Krypto-Miner
© Nvidia

Nvidia betont, dass sich die CMP-HX-Mining-Karten durch die Einschränkungen nicht zum Spielen eigenen und damit die RTX-Serie nicht kannibalisieren. Ob sich das so in der Praxis bestätigt, bleibt abzuwarten. Da sie jedoch keinen Display-Ausgang haben, dürfte zumindest sichergestellt sein, dass sie für die breite Masse der Spieler keine Option sind.

Die Nvidia CMP 30HX und 40HX sollen noch im ersten Quartal erscheinen, die Modelle 50HX und 90HX im zweiten Quartal folgen. Vertrieben werden sie über die autorisierten Handelspartner. Offizielle Preise hat Nvidia bisher nicht genannt. Dabei werden diese wohl der entscheidende Faktor sein, ob die Strategie erfolgreich sein kann.


  1. Das bringen Nvidias Krypto-Mining-GPUs
  2. Trennung von Grafik- und Mining-Karten
  3. CMP HX schürfen langsamer als RTX

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu NVIDIA Corporate

Weitere Artikel zu Amdahl Deutschland GmbH

Weitere Artikel zu Deutsches Forschungszentrum f. Künstliche Intelligenz GmbH

Weitere Artikel zu Controller/Komponenten

Weitere Artikel zu Gaming-Zubehör

Weitere Artikel zu Spiele

Matchmaker+