In Bezug auf die Produktansprüche haben sich der Consumer- und der Business-Bereich weit auseinander entwickelt. Monitore im Profieinsatz sollten die Produktivität erhöhen und gleichzeitig die Betriebskosten niedrig halten. Viele Hersteller setzen daher auf besonders energiesparende Modelle die zusätzlich mit ihrer Umweltfreundlichkeit werben. Gerechnet auf oft hunderte Geräte können sich diese Features für Unternehmen auf der Stromrechnung letztendlich amortisieren. Mindestens ebenso wichtig ist das Wohlbefinden des Mitarbeiters und damit seine Arbeitskraft. Zeitgemäße Monitore verfügen über individuelle Ergonomie-Einstellungen sowie diverse Technologien wie Blue Light-Reduktion oder flimmerfreie Displays, um die stundenlange Betrachtung des Bildschirms so angenehm wie möglich zu gestalten.
Aber auch der Formfaktor der Monitore spielt eine immer zentralere Rolle. Wo vor einigen Jahren noch die wachsende Bildschirmdiagonale das Maß aller Dinge war, ist jetzt eine maximale Display-Größe erreicht. Stattdessen lösen Formate wie 21:9 das Multimonitoring ab und bieten durch Partitionierungsfunktionen auf einem Monitor den Komfort mehrerer Geräte. »Diese Modelle eignen sich für Tonstudios, Videobearbeitung oder Excel-Tabellen«, so Michael Vorberger, Sales Director ISP bei LG. »Bei den Branchen fokussieren wir beispielsweise öffentliche Auftraggeber, Banken und Versicherungen. Wir sind in allen Kanälen vertreten.« Neben dem Format kann die gleiche Funktion wie im Falle von BenQ über die Diagonale abgedeckt werden. Der Hersteller hat ein Gerät für Profianwender mit einem 32 Zoll-Bildschirm auf den Markt gebracht, der über die Partitionierung die Aufgabe mehrerer Monitore erfüllen soll. »Eine große Displaydiagonale ist sicherlich noch für bestimmte Märkte wie etwa Handelsräume oder im Bereich Publishing interessant«, sagt Markus Korn. »Aber diese bleiben letztendlich Nischen. Im Gesamtmarkt sind die Zeiten hingegen vorbei, mit 32 Zoll am normalen Arbeitsplatz ist aus meiner Sicht die sinnvolle Grenze erreicht.« Mittlerweile stünden eher andere Features wie eben Ergonomie oder Total Cost of Ownership im Fokus. »Über diese Aspekte wollen wir Monitore heute verkaufen, nicht nur über den Preis«, so der Head of IT Display von Samsung.
In absehbarer Zeit soll laut vieler Hersteller und Branchenkenner Ultra HD dem Markt einen positiven Impuls verpassen – den PC-Monitoren noch vor der Unterhaltungselektronik. Denn im Gegensatz zu Fernsehern ist der obligatorische 4K-Content auf den Rechnern schon vorhanden, besonders in der Arbeitswelt. Und gerade bei Profianwendern wie Designern, Grafikern oder im Videoschnitt besteht eine klare Nachfrage nach höherer Auflösung und damit ein offensichtliches Verkaufsargument. Und wo es 2013 noch an entsprechenden UHD-Monitoren in den Angeboten der Hersteller mangelte, gibt es schon ein Jahr später eine relativ breite Auswahl, die auch in preislicher Hinsicht ihren Weg in den Massenmarkt finden wird. »Wichtige ist, dass es die hohe Auflösung ermöglicht, mehr Inhalte auf einem Display darzustellen«, sagt Korn. »Das macht entsprechende Geräte wiederum für deutlich mehr Branchen interessant.«
Neben diesen grundsätzlichen Eigenschaften zielen mehr und mehr Hersteller mit neuen Produkten auf die individuellen Ansprüche der Arbeitswelt ab. Unter anderem zählen dazu Monitore mit speziellen CAD/CAM-Konfigurationen, Farbkalibrierungen oder Zertifizierungen für den Healthcare-Bereich. Die Anpassung der Modelle liegt im Trend, um letztendlich vertikalen Märkten über den Partner genau den Bildschirm bieten zu können, den das spezielle Arbeitsumfeld erfordert. »Man kann in vielen Bereichen dazugewinnen, trotz eines rückläufigen Marktes«, so Mein von BenQ.