CRN: Beschreiben Sie bitte kurz den Aufwand, den es erfordert die hohen Qualitätsansprüche der Business-Kunden und auch als offizieller MAR-Partner zu erfüllen und welche Sicherheit das den Partnern und Kunden bezüglich der Produkte gibt.
Kuhn: Unsere Kunden erwarten vollwertige, zuverlässige Produkte nach einem einheitlichen Qualitätsstandard. Dazu gehört die einwandfreie technische Funktionalität der Geräte, die vollständige Vorinstallation, aber auch die optische Aufbereitung und korrekte Einstufung in 1. oder 2. Wahl. Deswegen wurden in unserem Unternehmen schon seit langem Prozesse geschaffen, die denen eines Herstellers sehr nahekommen. Dies beinhaltet zum Beispiel einen Belastungstest aller Notebookakkus und eine Überprüfung aller Festplatten auf defekte Sektoren. Nur so können wir den gleichbleibend hohen Standard gewährleisten, den wir uns zum Maßstab der Marke tecXL gesetzt haben. Hinzu kommt die Erwartung auf Veränderungen, z.B. durch Softwareupdates schnell zu reagieren und immer die aktuellsten Treiber und Systemversionen zu installieren.
Als MAR-Partner haben wir die Möglichkeit, rechtssichere Lizenzen auf allen tecXL Geräten zu garantieren. Gleichzeitig erfordert das aber auch einen sehr strikten und sorgfältigen Umgang mit Altlizenzen und den neuen COAs, die auf den Systemen angebracht werden.
Am Ende entsteht ein Produkt, auf das man sich rundum verlassen kann, optisch, technisch und rechtlich. Und das sowohl als Händler als auch als Endkunde.
CRN: Dass Ihnen dies gelingt, zeigt sich leider auch daran, dass im vergangenen Jahr mehrfach Produkte aufgetaucht sind, die sich unberechtigter Weise ihres Fachhandels-Markennamens tecXL und des damit verbundenen Qualitätsversprechens bedient haben. Wie können Sie sich, Ihre Partner und deren Kunden dagegen schützen?
Kuhn: Tatsächlich ist es ein großes Problem für uns, dass Ware unter unserem Markennamen angeboten wird, die nicht aus unserer Aufbereitung stammt und damit nicht unserem Qualitätsanspruch entspricht. Dies resultiert unter anderem daraus, dass Händler ihre Produkte auf Plattformen wie beispielsweise Amazon über den von uns generierten EAN-Code listen, was zum Beispiel dazu führt, das Lenovo Ultrabooks aus zweifelhaften Quellen als tecXL Produkte geführt werden. Wir prüfen derzeit rechtliche Maßnahmen, um gegen diese Anbieter vorzugehen und werden diese in den nächsten Wochen umsetzen.
Wichtige physische Merkmale für die Echtheit eines tecXL Gerätes an denen sich ein Kunde orientieren kann, sind vor allem der auffällige, orangene Verkaufskarton und das kleine Siegel „tecXL zertifiziert“, das als Aufkleber auf das Gerät aufgebracht wird.
CRN: Wäre es hier für die Kunden nicht wünschenswert, eine Art herstellerübergreifende Qualitätsgarantie oder ein Siegel einzuführen, auf das die Kunden beim Kauf gebrauchter Hardware bauen können?
Kuhn: Grundsätzlich stehen wir einem einheitlichen Qualitätsstandard für aufbereitete Produkte sehr positiv gegenüber. Die Aufklärungsarbeit bei Händlern und Endkunden würde sich deutlich einfacher gestalten und unsere Arbeit insgesamt erleichtern. Da wir für tecXL generell einen sehr hohen Qualitätsstandard zugrunde legen, sehen wir abgesehen davon für uns aktuell aber keinen Mehrwert eines solchen Siegels. Wir hatten dazu in der Vergangenheit bereits Überlegungen angestellt, alle relevanten Marktteilnehmer an einen Tisch zu bringen und dann noch eine Einigung zu erzielen gestaltet sich aber erwartungsgemäß mehr als schwierig.