Digitalisierung am PoS
Nach Omnichannel kommt das digitale Wunderland
Fortsetzung des Artikels von Teil 3
Pilotkonzepte müssen Standard werden
Doch auch bei Media-Saturn ist seit der Neuausrichtung nicht plötzlich alles ein unternehmerischer Erfolg, was auf Technikjournalisten Eindruck macht. Die Kosten der neuen Konzepte für die einzelnen Gesellschafter und ihre Filialen dürften hoch sein, wollen sie das neue Retail-Konzept der Zentrale auch bei sich umsetzen – und in der Zentrale wird man die Einnahmen bei der Entwicklung bereits mit einkalkuliert haben. Dabei muss das neue Konzept möglichst großflächig in allen Filialen zum Einsatz kommen, um das Kundenbild von Media Markt und Saturn nachhaltig neu zu gestalten. Gelingt der Schritt nicht, dürfte es sich bei den Pilotmärkten um beeindruckende, aber teure weil sich nicht auszahlende Versuchslabore gehandelt haben.
Zudem läuft selbst bei der Basis Omnichannel noch nicht alles rund. Prüfen Kunden beispielsweise im Webshop von Media Markt, ob ein Produkt auch in der Filiale in ihrer Nähe vorrätig ist, sollten sie es reservieren und anschließend in der Filiale bei einer speziellen Ausgabe abholen. Sonst kann in der Filiale ein anderer Preis blühen, der naturgemäß meist höher ist, als im Netz. Denn wenn kein offizieller Bestellvorgang vorliegt, gilt erst einmal der Preis, den jeder Gesellschafter in seinem Markt selbst festlegen kann. Zwar ist es meist möglich, das Produkt auf Nachfrage doch für den durch die Zentrale festgelegten Online-Preis zu bekommen, aber dafür ist Papierkram nötig. Das propagierte nahtlose und kanalübergreifende Einkaufserlebnis ist dann eben doch holpriger, als von beiden Seiten gewollt.
- Nach Omnichannel kommt das digitale Wunderland
- Die Filiale muss sich ändern
- Versuchslabor Media-Saturn
- Pilotkonzepte müssen Standard werden
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