Fehlersuche bei Nvidia und Partnern

Neue GeForce-Modelle kämpfen mit Abstürzen

29. September 2020, 11:23 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Rücknahme für Problem-Karten bisher nicht geplant

Igor Wallossek zu den Bestückungen der Geforce RTX 3080
Auf der absturzgeplagten Zotac Trinizy fand Wallossek ausschließlich POSCAPs
© Screenshot www.igorslab.de

Ein Blick auf die Problemmeldungen und die damit verbundenen Karten lässt diese Theorie durchaus plausibel erscheinen. Besonders häufig wird hier etwa das Zotac-Modell Trinity genannt, das Wallossek  zufolge ausschließlich mit POSCAPs bestückt ist. Und auch bei den anderen Problemkandidaten sind überwiegend POSCAPs verbaut. Nvidia selbst setzt hingegen bei seiner Founders Edition auf ein gemischtes Cluster aus POSCAPs und Multi-Layer Ceramic Chip Capacitors (MLCCs). Diese haben deutlich weniger Probleme mit Spannungswechseln, sind dafür aber nicht so temperaturstabil und können andere Nachteile wie den Piezo-Effekt mit sich bringen und dadurch auch schneller komplett ausfallen. Zudem sind nicht alle MLCC-Modelle gleich, es gibt eine Vielzahl verschiedener Materialien und Charakteristika. Doch Karten wie die Asus TUF RTX 3080 Gaming, auf denen ausschließlich MLCCs ihren Dienst tun, blieben bisher ebenfalls von den Abstürzen verschont.

Auch die Hersteller setzen sich laut Insidern hinter den Kulissen intensiv mit dieser möglichen Erklärung auseinander. So soll etwa Zotac sogar bereits eine entsprechende Umstellung der Produktion in die Wege geleitet haben. Und auch der Hersteller EVGA gibt gegenüber dem Portal Videocardz an, dass man in der Wahl der Kondensatoren eine mögliche Ursache für die Abstürze sehe. Der Hersteller hatte zu Anfang selbst einige Test-Karten ausschließlich mit POSCAPs bestückt, war rechtzeitig vor dem Verkaufsstart dann allerdings ebenfalls auf eine ähnliche Mischung wie bei Nvidia umgeschwenkt. Offenbar hatte man die Probleme hier also noch rechtzeitig bemerkt.

Das dürfte jedoch eher einer glücklichen Fügung zuzuschreiben sein, als Nachlässigkeiten bei den Mitbewerbern. Denn Nvidia macht den Hersteller-Partnern einerseits keine Vorgaben für die Wahl der Blockkondensatoren und ließ ihnen andererseits recht wenig Zeit, die eigenen Designs zu entwickeln und testen. Insofern könnte sich der zu einem großen Teil auch durch diese knappe Vorlaufzeit verursachte Lieferengpass nun als Glücksfall für Handel und Kunden erweisen. Gibt er den Herstellern doch Zeit, ihre Designs zu überarbeiten und die aktuellen Erkenntnisse über die Kondensatoren in der weiteren Produktion zu berücksichtigen. Ob die bereits ausgelieferten Modelle mit der POSCAP-Bestückung zurückgenommen werden, ist bislang noch nicht bekannt.

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