Im Außenbereich, der üblicherweise weit weniger von störenden Hindernissen geprägt ist, sind Richtantennen ein probates Mittel um große Distanzen zu überbrücken. Einsatzgebiete sind Campus-, bzw. Firmengelände, Bürgernetze oder WLAN-Hotspots. Auch hier kommen vornehmlich Antennen mit geringer Richtwirkung, die dafür aber ein weites Areal ausleuchten, zum Einsatz.
Da bei den hohen WLAN-Frequenzen bereits wenige Meter Kabel (sowie die unvermeidlichen Stecker) zu einer beträchtlichen Signalabschwächung führen, empfiehlt sich der Einsatz so genannter Outdoor-Access-Points bzw. -Router. Sie sind nicht nur wetterfest, sondern beziehen überdies ihren Strom per Ethernetkabel (PoE).
So kann der Router dicht an der Außenantenne platziert und lediglich per – längenmäßig unkritischem – Ethernet-Kabel angebunden werden. Wetterfeste Outdoor-APs mit PoE gibt es von Intellinet für moderate 200 Euro, hochwertige aber auch teure Geräte für den Profieinsatz liefert beispielweise Lancom. Kombiniert man zwei Outdoor-Router bzw. APs mit stark bündelden Richtantennen, lässt sich eine Richtfunktstrecke über einige Kilometer Distanz herstellen.
Das lässt sich nutzen, um Ortschaften ohne Breitband-Internet-Zugang mit Ortschaften zu verbinden, die über eine schnelle Internetanbindung verfügen. Damit das klappt, sollte eine ungetrübte Sichtverbindung bestehen. Solch ein Konstrukt – das man als WLAN-Bridge bezeichnet – kann man auch mit handelsüblichen Router bzw. APs aufbauen – falls diese per Firmware-Setup in den Bridge-Modus versetzt werden können.
Dann lassen sich auch mit preiswerten Access Points und selbstgebauten Antennen stattliche Richtfunk-Strecken über mehrere Kilometer bewältigen. MIMO-Technik ist im Outdoor-Betrieb eher hinderlich als förderlich, da dafür brauchbare Reflexionen kaum auftreten.