Mit zunehmender Richtwirkung der Antenne wird deren Ausrichtung immer diffiziler. Im Extremfall, wie z.B. der von uns getesteten Parabolantenne mit 24 dbi (250fache Verstärkung) entscheidet bereits weniger als ein Winkelgrad über Top oder Flop. Zudem besteht die Gefahr, dass die maximal zulässige äquivalenete Strahlungsleistung (bezogen auf besagten isotropen Kugelstrahler) überschritten wird. Im 2,4-GHz-Band sind das 20 dbm (EIRP).
Im Falle unserer 24-dbi-Antenne dürfte – wenn man für einen Meter Kabel und zwei Steckverbinder 4 db abzieht – der daran hängende AP mit gerade mal 0 db (entsprechend 1 mW) senden. Um sich nicht empfindlichen Geldstrafen auszusetzen, müsste folglich die Ausgangsleistung in der Firmware des Gerätes reduziert werden – falls das möglich ist.
Was auf den ersten Blick unsinnig klingt – eine Antenne mit starker Richtwirkung verwenden und dafür die Leistung drosseln - macht durchaus Sinn, da besagte 250fache Verstärkung unserer Beispielantenne auch in Empfangsrichtung wirkt. Und da darf die Antenne so viel verstärken, wie sie will.
Im 5 GHz-Band sind lediglich 11 Kanäle im Frequenzband zwischen 5470 und 5725 MHz für den Outdoor-Bereich zugelassen. Dafür darf dann mit bis zu 1 Watt EIRP (30 dbm) gesendet werden. Voraussetzung ist allerding, dass die Anlage per DFS (Dynamic Frequency Selection) bei Bedarf anderen Funksignalen – vornehmlich Radar – ausweicht. Für WLAN-Richtfunkstrecken eignet sich das 5-GHz-Band hervorragend.