Intel rüstet Produktion in Europa auf

„Wir bauen nicht nur eine Fabrik"

19. Dezember 2022, 8:30 Uhr | Michaela Wurm

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

„Wir stehen im Wettbewerb mit Interessensgruppen aus der ganzen Welt“

Eamonn Sinnott, Interims-VP Site Manufacturing and Operations bei Intel
Eamonn Sinnott, Interims-VP Site Manufacturing and Operations bei Intel
© Intel

ICT CHANNEL: Nach welchen Kriterien wurde der Standort der neuen Intel-Fab in Magdeburg ausgesucht?

Eamonn Sinnott: Der Standort in Magdeburg wurde nach einem sehr detaillierten europaweiten Bewertungsverfahren ausgewählt. Ein entscheidender Teil des Auswahlverfahrens war auch die Frage, ob die örtliche Gemeinde den Plänen von Intel positiv gegenübersteht oder nicht. Wir haben die Beziehung zur Gemeinschaft vor Ort immer sehr respektiert und werden dies auch in Zukunft tun. Ich gehörte zu den ersten Intel-Mitarbeitenden, die den Standort Magdeburg besuchten, und es war wirklich beeindruckend, am Rande eines rund 4 Millionen Quadratmeter großen Grundstücks zu stehen. Basierend auf meinen Erfahrungen der letzten 31 Jahre, war das, was ich in Magdeburg sah, für mich ein riesiger, offener Raum voller Möglichkeiten.

 

ICT CHANNEL: Was ist nötig, damit die neue Intel-Fabrik ein Erfolg wird?

 

Sinnott: Werfen wir einen Blick auf den weiteren Kontext: Der Wettbewerb um diese Fabrik findet nicht in Magdeburg, Sachsen-Anhalt, Deutschland oder gar in Europa statt. Wir stehen im Wettbewerb mit Interessensgruppen aus der ganzen Welt.

Wir wollen, dass unsere Kunden weltweit Intel für ihre Halbleiterbedürfnisse wählen. Deshalb müssen wir in dem, was wir tun, einfach die Besten sein. Das erfordert von allen Beteiligten außerordentliche Anstrengungen. Wir brauchen Menschen, die – unabhängig von ihrer Position – bereit sind, über sich hinauszuwachsen. Ich bin zuversichtlich, dass wir Leute mit dieser Einstellung finden werden – Personen, die in ihrem Job mehr sehen als nur einen Gehaltsscheck und die sich aufrichtig engagieren. Um sie zu finden und ihnen das bestmögliche Arbeitsumfeld zu bieten, werden wir auch in Magdeburg eine starke Unternehmenskultur schaffen, mit der sie sich identifizieren können. Letztendlich bieten wir unseren Mitarbeitenden etwas Einzigartiges: Wir bauen ein führendes Fertigungszentrum auf und geben dem gesamten Ökosystem in der EU neuen Schwung.

 

ICT CHANNEL: Intel sucht bereits jede Menge Mitarbeiter für die neue Fertigung. Welche Fähigkeiten und Erfahrungen sollten sie mitbringen?

Sinnott: In Magdeburg wollen wir modernste Produkte herstellen, die sich auf internationaler Ebene mit den Besten der Welt messen können. Deshalb brauchen wir ingenieurwissenschaftliche und technische Fähigkeiten auf hohem Niveau.

Aber wir brauchen auch Menschen mit anderen Fähigkeiten: Mein Rat an alle ist es, in Bereichen zu lernen, für die man sich begeistert. Das kann Technik sein, die Herstellung von Halbleitern, Umweltschutz und Sicherheit, Finanzen und mehr.

Die eigene Ausbildung ist nicht an dem Tag beendet, an dem man seine Arbeit aufnimmt. Das beständige Erweitern von Fähigkeiten und Fertigkeiten und der Erwerb neuer beruflicher Qualifikationen ist eine lebenslange Aufgabe und Chance. Da wir gerade von Chancen sprechen, möchte ich auch eines hervorheben: Europa hat es sich zum Ziel gesetzt, die Halbleiterherstellung auf 20 Prozent der weltweiten Produktionskapazitäten zu erhöhen. Dies wird ein ganzes Ökosystem rund um die Entwicklung und Herstellung von Leading-Edge-Chips auf dem gesamten Kontinent schaffen.

Wir bauen also nicht nur eine Fabrik. Wir helfen dabei, die Digitalisierung in Europa auf die nächste Stufe zu heben. Wer in dieser Zeit bei Intel einsteigt, dem eröffnen sich spannende Karrieremöglichkeiten, viele davon mit der Option auf weltweiten Einsatz. Wer bei uns anfängt, wird mit Menschen aus vielen Nationen und der gesamten Branche zusammenarbeiten – das macht die Arbeit in der Fab so einzigartig.

 

ICT CHANNEL: Was können Bewerber von der Arbeit in der Intel-Fabrik und der Unternehmenskultur dort erwarten?

Sinnott: Was Intel vom Mitbewerb abhebt, ist unsere Kultur, Vielfalt und Integration. Letztendlich sind es die Menschen, die in jedem Wettbewerbsumfeld den Unterschied ausmachen. Wir möchten, dass lokale Angestellte mit ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten die Intel-Kultur prägen, damit wir gemeinsam Großes erreichen können.

Außerdem hat sich unsere Arbeitskultur gewandelt: Nicht mehr die Präsenz vor Ort zählt, sondern das Ergebnis und die Produktivität. Zwangsläufig ausgenommen sind Angestellte in der Fertigung, die nicht von zu Hause aus arbeiten können. Wo immer es jedoch möglich ist, setzen wir moderne Arbeitsmodelle im Sinne des New Work um.


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