Den Android Market abzusichern ist also eine gute Idee, macht aber den Einsatz einer separaten Sicherheitslösung, die auf dem Endgerät selbst installiert ist, keinesfalls überflüssig. Denn die User suchen nach Ausweichmöglichkeiten und werden definitiv auch Applikationen von Drittanbieter-Markets installieren. Laut unseren Statistiken wurden nur rund 0,5 Prozent der verseuchten Apps auf dem Android Market von Google gefunden.
Darüber hinaus – basierend auf unserer Erfahrung in puncto Malware-Analyse – werden Schadcode-Autoren nach einem Weg suchen, um die Sicherheitsvorkehrungen zu umgehen. In der den PC betreffenden Malware-Welt nutzen wir beispielsweise virtuelle Maschinen, um die Verhaltensweise der verschiedenen Samples, die wir finden, zu analysieren. Mit der Zeit haben Malware-Autoren verschiedene Routinen hinzugefügt, um herauszufinden, ob ein Virus in einer realen Computer- oder in einer virtuellen Umgebung läuft, und sie haben ihre Software so modifiziert, dass sie sich entsprechend verhält, wenn sie innerhalb einer Kontrollumgebung in Betrieb ist. Wir könnten hier dasselbe Phänomen erleben, da Bouncer ein Service ist, der alle in den Android Market hochgeladenen Apps emulieren wird. Abgesehen davon, bietet die Android API die Möglichkeit herauszufinden, ob die App in einem Emulator oder direkt auf dem jeweiligen Device läuft. Daher ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir Apps sehen werden, die sich korrekt verhalten, wenn man sie innerhalb eines Simulators anwendet, und die sich als bösartig herausstellen, wenn sie auf dem mobilen Gerät genutzt werden.
Wir gratulieren Google dazu, die Sicherheit einen Schritt nach vorn gebracht zu haben, meinen aber, dass es mehr bedarf, um Android-User tatsächlich effektiv zu schützen.