CRN: Die negativen Folgen der Wegert-Insolvenz für Medimax haben Sie bereits angesprochen. Wie wollen Sie die Elektromarkt-Kette künftig wieder auf Kurs bringen?
Ehmer: Es ist auf jeden Fall ärgerlich, dass uns die Promärkte weggebrochen sind. Allerdings muss man auch im Auge behalten, dass die Märkte der Wegert-Brüder schon beim Anschluss an Medimax nicht hundertprozentig solide und finanzstark waren. Das ist nun einmal danebengegangen. Wir machen jetzt unsere Arbeit und werden moderat und gesund weiter wachsen. Neben dem strukturellen Wachstum sind wir aber auch offen für Übernahmen und neue Partnerschaften. Sehr gerne arbeiten wir mit Unternehmern als Medimax-Franchisenehmern, falls sich keine geeigneten Partner bieten, sind wir auch bereit, selbst neue Märkte zu eröffnen.
CRN: In den Niederlanden haben Sie im vergangenen Jahr das CE-Geschäft der Rexel-Gruppe übernommen, in Deutschland war eine Verschmelzung mit Synaxon im Gespräch. Können wir auch im laufenden Jahr weitere Übernahmen erwarten?
Ehmer: Bevor wir hier nichts zu kommunizieren haben, möchte ich mich zu solchen Planspielen nicht äußern.
CRN: Ein noch recht neues Geschäftsfeld für EP ist der Mobilfunk-Bereich, der auch gerne als »Haifischbecken« für den Fachhandel bezeichnet wird. Wie erfolgreich sind die EP-Händler hier unterwegs?
Ehmer: Sehr erfolgreich und sehr profitabel. Als ich 2009 nach mehr als zwölf Jahren, in denen ich für Vodafone und E-Plus gearbeitet habe, zu ElectronicPartner gekommen bin, war ich erstaunt, wie stark hier schon damals das Mobilfunk-Geschäft war. Das hat viel damit zu tun, dass EP einen anderen Ansatz hat, als sonst im Markt: So gibt es eine höhere Sicherheit bei den Provisionen, eine Airtime-Beteiligung über alle Netze und wir bieten eine sehr komfortable IT-Lösung, welche die Händler durch den Tarif- und Handy-Dschungel führt.
Aber Sie haben Recht: Der Mobilfunk-Markt ist tatsächlich ein Haifischbecken und für den Handel alles andere als lustig. Viele Händler konnten in den vergangenen Jahren ihr Geschäft nur wegen dem DSL-Boom wirtschaftlich führen und eine weitere wichtige Einnahmequelle waren Vertragsverlängerungen – doch bringen beide Themen heute immer weniger ein. Insgesamt sind im Mobilfunk-Geschäft die Kostenstrukturen gestiegen und die Erlöse gesunken. Um hier noch Erfolg zu haben, ist es nötig, das Sortiment auch in andere Bereiche wie etwa CE zu erweitern. Die Partnerschaft mit EP ist dabei für viele Händler eine große Hilfe. Wir haben eine eigene Logistik und können so auch Händler mit einem geringen Umschlag mit einem breiten Portfolio bedienen.