Druckerwelten

Drucken jenseits von DIN A4 und Papier

29. Juli 2020, 10:20 Uhr | Sabine Narloch
© funkschau Norbert Preiß

Im Büroalltag spielt das Thema Drucken für viele nur noch eine marginale Rolle. Wenn es allerdings um Druckerzeugnisse aus den unterschiedlichsten Materialien geht, zeigt sich ein lebendiger und innovativer Markt.

Trotz dem Trend hin zu digitalen Lösungen gehört der Drucker nach wie vor zum Alltag im Büro wie der Computer oder das Telefon. Doch neben dieser herkömmlichen Nutzung gibt es unzählige Druckanwendungen jenseits von DIN A4 und Papier. Und in diesem Segment wächst das Angebot an Möglichkeiten stark: von Merchandise-Produkten über Messebanner, von T-Shirts für den neuen Auszubildendenjahrgang bis hin zu Produktetiketten. Solche Aufträge werden in vielen Unternehmen jedoch an externe Druckdienstleister gegeben, da nur sie die entsprechenden Druckergeräte und -maschinen haben. Doch auch unternehmensinterne Druckzentren können mittlerweile  solche Projekte übernehmen.  

Druckerzeugnisse quer durch alle Branchen
Vom Großformatdrucker über Etikettierlösungen und Bondrucker bis hin zu Textildruckern – für die vielfältigen Druckerzeugnisse halten Hersteller spezielle Geräte bereit: „Wir sprechen hier von einem riesigen Markt“, weiß Frank Schenk, Leiter Commercial and Industrial Printing der Epson Deutschland GmbH. So biete Epson „für praktisch alle Branchen elementare Werkzeuge für den Geschäftsbetrieb an“, heißt es. Das seien laut Schenk beispielsweise klassische Großformatanwendungen der professionellen Fotografie, der Kunst- und Fineart-Druck, das CAD/CAM/GIS-Segment mit seinen Architektur- und Ingenieurapplikationen oder auch Anwendungen für die Märkte Textil und Werbetechnik für den Innen- und Außenbereich.

Hört man weiter in die Branche hinein, bestätigt sich, dass immer wieder neue Bereiche hinzukommen. So bestehe die Zielgruppe für solche Geräte laut Jens-Peter Willms, Product Business Developer, Large Format Graphics bei Canon, nicht nur aus den „traditionellen Bereichen wie Druckdienstleistern, Werbetechnikern und Messebauern“, man spreche auch „den klassischen Einzelhandel und die Verpackungsindustrie an“. Im Zuge der Digitalisierung rücke nach Willms beispielsweise die Tapeten- und Dekorindustrie in den Fokus für die großformatigen Drucktechnologie.

Die Kunden von entsprechenden Lexmark-Lösungen wiederum kommen „aus dem produzierenden Gewerbe – einschließlich Automotive, Einzelhandel und Logistik“, erklärt Peter Albrecht, Industry Consultant Manufacturing & Retail, Global Marketing von Lexmark. Als ein etwas exotischeres Segment, für das eine spezifische Drucktechnik von Nutzen ist, nennt Albrecht die (Sport-)Event-Branche – hier werden zum Beispiel Laufnummern für Marathon-Läufer gedruckt. Dies stelle hohe Anforderungen an das zu bedruckende Medium. „Es muss wasserabweisend bis -beständig sein, reißfest und zwei RFID-Transponder beinhalten, die während des Druckvorgangs entsprechend beschrieben beziehungsweise codiert werden“, so Albrecht weiter.

Ricoh richtet sich ebenfalls nicht nur an eine Kundschaft im kommerziellen und industriellen Druckmarkt, sondern auch an „Unternehmen und öffentliche Einrichtungen, die unsere Technologielösungen in zentralen Hausdruckereien einsetzen“, sagt Wolfgang Gans, National Director Commercial & Industrial Printing bei Ricoh Deutschland.

Und Druckerhersteller Oki bietet speziellen Branchen individuelle Pakete an. Der Gedanke liegt nahe: Wenn in einem Unternehmen beispielsweise mehrere Kampagnen pro Jahr gefahren werden, bei denen jedes Mal ein entsprechendes T-Shirt oder ein Merchandising-Artikel für einen großen Abnehmerstamm gedruckt werden muss, kann man sich als Unternehmen überlegen, ob diese Druckaufträge immer an externe Dienstleister vergeben werden sollen.Gerade digitale Drucker können dabei zum Chance werden: So seien diese Geräte „kompakt, sehr flexibel, preiswert und auch umweltfreundlich“, erklärt Schenk. „Diese Geräte schaffen Chancen für neue Industrien und Gewerbe hier in Deutschland, da mit ihnen oft alte analoge Anlagen zum Beispiel in Fernost abgelöst werden.“ Dabei sei die Produktion individueller Textilien mit kleinen, preiswerten Druckern, die in den vergangenen Jahren enorm Fahrt aufgenommen hat, ein anschauliches Beispiel für diese Entwicklung, so Schenk weiter.

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