Der Markt ist also in Bewegung. Er wachse dank fortschrittlicher Druck- und Tintentechnologie stark, wie Schenk betont. Digitale Drucksysteme lösen demnach aufgrund ihrer Flexibilität und Leistungsfähigkeit immer mehr traditionelle Anlagen ab. Die Marktentwicklung vollzieht sich dabei in viele Richtungen und die Druckerhersteller reagieren darauf. Es gehe darum, „das Spektrum der Materialien und Bedruckstoffe weiter zu vergrößern“, sagt auch Gans. Das gelte für den ‚klassischen‘ digitalen Produktionsdruck bis zum Format SRA3 oder den Bannerdruck im Format bis zu 70 Millimetern, aber auch für neue Technologiefelder wie den Textildirekt-, Latex- und UV-Flachbettdruck, bei dem völlig neue und unkonventionelle Materialien bedruckt werden können. Dadurch steige, laut Gans, der Stellenwert des papierfernen Druckens kontinuierlich mit dem wachsenden Spektrum der Anwendungsmöglichkeiten.
Veränderung sieht auch Peter Albrecht von Lexmark. So erfordere der Technologieübergang von Barcorde zu RFID neue Druckmedien. „Das gilt vor allem für die Logistik mit ihren Lieferscheinen und Gefahrengut-Etiketten (GHS-Labels), das produzierende Gewerbe und den Automotive-Bereich mit RFID Global Transport Labels sowie für den Einzelhandel mit den Etiketten.“
Und selbst die Corona-Krise hat offenbar ihre Spuren in der Druckerbranche hinterlassen. Kay Strucks, Senior Marketing Manager Central Region bei Oki, stellt aufgrund der Corona-Situation aktuell einen starken Anstieg der Nachfrage nach Aufklebern wie Abstandshalter oder Wandaufkleber mit Gesundheitshinweisen fest. Anwendungsmöglichkeiten gibt es also genügend und sie werden nicht weniger. Die technischen Möglichkeiten ziehen hier immer mehr nach.