Ökologisch wie gesellschaftlich nachhaltiges und zugleich ökonomisch profitables Handeln wird für Unternehmen zu einem entscheidenden extrinsischen Faktor. Unternehmen stehen vor der Frage, wie sie mithilfe der richtigen Innovationen zur Lösung komplexer gesellschaftlicher Probleme beitragen können.
Wie ist es möglich, sich als Unternehmen erfolgreich und zukunftsfähig zu transformieren? Grohe macht es vor: Dazu investierte der Anbieter von Armaturen und Sanitärprodukten in innovative Herstellungsverfahren und stellte die Prozesse um. Im Ergebnis erfolgt die Produktion des Unternehmens seit rund einem Jahr weltweit CO2-neutral. Bis Ende des Jahres werden zudem alle Verpackungen plastikfrei gestaltet sein. Diese beiden Beispiele sind nur ein Teil der Maßnahmen der Innovations- und Nachhaltigkeitsinitiative des Unternehmens. Auch die Verbraucher profitieren, da wasser- und energiesparende Technologien für einen geringeren Ressourcenverbrauch sorgen. Für sein Handeln erhielt das Unternehmen, das seit mehreren Jahren in Folge steigende Umsatzzahlen vermeldet, den Deutschen Nachhaltigkeitspreis für Unternehmen 2021.
Auch Francesco Mutti, Konzernchef des italienischen Produzenten von Tomatenerzeugnissen, setzt bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten auf Nachhaltigkeit – und auf Premium. Seine Maßnahmenpalette reicht von Aufschlägen für Vertragslandwirte für qualitativ hochwertige Ware über eine umweltschonende und wassersparende Produktion bis hin zu Innovationen aus der eigenen Forschung, wie eine mobile Produktionsanlage zur Herstellung von Tomatenkonserven direkt auf dem Feld. Die Verbraucher honorieren das: Das in vierter Generation geführte Familienunternehmen wächst seit Jahrzehnten. Erfolgsbeispiele wie diese zeigen, dass es sich für Unternehmen auch ökonomisch durchaus lohnen kann, nachhaltig zu agieren. Es zahlt sich aus, nicht nur die wirtschaftlichen Interessen der eigenen Shareholder zu verfolgen, sondern ebenso die Belange all derer zu berücksichtigen, die von den unternehmerischen Tätigkeiten beeinflusst werden. Nicht nur der immer sichtbarer werdende Klimawandel, sondern vor allem auch das geschärfte Bewusstsein der Verbraucher für nachhaltiges Wirtschaften und das Verlangen nach einem sinnhaften, gerechten Handeln beschleunigen diese Entwicklung aktuell enorm.
Viele Unternehmenslenker scheuen sich allerdings davor, den Schalter umzulegen und nachhaltiges, sozial gerechtes und ökologisches Denken und Handeln zur DNA ihres Unternehmens zu machen. Nicht, weil sie den Mehrwert nachhaltiger Innovationen nicht sehen würden. Vielmehr liegt es daran, dass dieser Prozess mutige und unpopuläre Entscheidungen bedingt. Die wichtigste ist zunächst, einen echten Innovationsprozess anzustoßen – mit dem Ziel, alle Aspekte einer Unternehmung positiv zu verändern. Doch wie geht man diesen – größtenteils digitalen – Innovationsprozess bestmöglich an? Welche Werkzeuge gilt es, den Menschen – Entscheidern wie Mitarbeitern – an die Hand zu geben, um den eingeschlagenen Weg zu beschreiten und dadurch selbst zur treibenden Kraft für eine positive Veränderung zu werden? Neben dem unbedingten Willen, diese Transformation anzugehen, bedarf es eines entsprechenden Einflusses im Unternehmen und eines großen Durchhaltevermögens, um einen ergebnisoffenen co-kreativen, inklusiven und de facto endlosen Innovationsprozess in Gang zu setzen. Abhilfe schafft hier der sogenannte Future-Architecture-Ansatz.