Wie sich Unternehmen vorbereiten können
EU-Verordung: Roam like Home
Die Europäische Union hat sich im Rahmen der Digitalen Agenda 2020 mit dem Konzept "Roam like Home" zum Ziel gesetzt, einen digitalen paneuropäischen Telekommunikationsmarkt aufzubauen. Diese politische Vision birgt allerdings aus unternehmerischer Sicht zahlreiche Herausforderungen. Was diese Herausforderungen sowohl für Telekommunikationsunternehmen, aber auch deren Geschäftskunden bedeutet, und wie auf die neuen EU-Regularien reagiert werden kann, erläutert der Beitrag.
Richtlinien und Verordnungen der Europäischen Union (EU) finden ihre Begründung zumeist in dem übergeordneten Ziel, einen gesamteuropäischen Binnenmarkt zu schaffen und innerpolitische Marktbarrieren abzubauen. Auch hinsichtlich der seit Juli 2014 in Kraft getretenen Regulierungsvorgaben zu Mobilfunk-Roaming-Diensten argumentiert die EU ähnlich.
Was bedeutet Roam like Home
Mit dem Konzept "Roam like Home" erhofft sich die EU mehr Transparenz, Einfachheit und Kostensicherheit. Kunden haben so die Möglichkeit, unabhängig von ihrem Heimatvertrag Mobilfunk-Dienstleistungen anderer Anbieter im Ausland vertraglich in Anspruch zu nehmen. Somit sind Roaming-Kunden jederzeit berechtigt, ihren Anbieter bei Auslandsreisen zu wechseln. Diese neue Möglichkeit wird "Roaming Decoupling" genannt. Weiterhin wurde die Local-Breakout-Funktionalität eingeführt: Kunden können dabei einzelne mobile Datenpakete bei ausländischen Anbietern erwerben.
Auch die Preispolitik wird im Rahmen der EU-Verordnung neu geregelt: Der maximale Preis (Retail Preis) wird für ausgehende Gespräche auf 19 Cent pro Minute und 20 Cent je Megabyte festgesetzt. Ab 2017 sollen alle nationalen und EU-weiten Preise außerdem vereinheitlicht werden ("Scenario 2017+"). Das besagte Vorhaben der EU wird Telekommunikationsunternehmen aber auch Unternehmen, die Roaming-Dienstleistungen in Anspruch nehmen, also Anbieter und Nutzer gleichsam vor neue Herausforderungen und Chancen stellen.
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