Viele Städte und Kommunen stehen vor scheinbar unlösbaren Problemen. Mit immer weniger Mitteln sollen sie bessere Leistungen erzielen. Neue Ansätze, die auf dem „Internet of Things“ basieren, könnten jedoch die ersehnte Wende bringen. Mit intelligenten Lösungen lässt sich beispielsweise die Entsorgung von Müll effizienter und ressourcenschonender managen. Statt leerer Kassen stehen so am Ende leere Container und Abfalleimer.
Überquellende Abfalleimer und leere Haushaltskassen sind in vielen Gemeinden in Deutschland ein Problem. Auch Bernhard Baumann, Bürgermeister in Neunkirchen im Siegerland, kennt die Herausforderungen, die eine saubere Gemeinde mit sich bringt. „Zu einer intakten Gemeinde gehört eine intakte und saubere Umwelt“, weiß Baumann – schließlich ist Neunkirchen als „saubere Gemeinde” zertifiziert. „Bei überquellenden Mülleimern und der damit verbundenen Geruchsbelästigung fühlt sich niemand wohl. Gleichzeitig muss man als Verantwortlicher auf jeden Cent achten, schließlich handelt es sich letztlich um Steuergelder, für die die Gemeinde hart gearbeitet hat“, erklärt der Bürgermeister, der seit 2009 im Amt ist und seitdem einige wichtige Maßnahmen in Neunkirchen angestoßen und umgesetzt hat. Die neue intelligente Lösung für Abfalleimer ist deshalb auch ihm bekannt, obwohl sie erst jüngst entwickelt wurde.
In enger Zusammenarbeit haben das Beratungsunternehmen Cocus, der Hardwarespezialist Round Solutions und die die auf Funk spezialisierte Unternehmen Wireless HW & SW Engineering eine auf dem Internet of Things (IoT) basierte Entsorgungslösung entwickelt. Diese soll unter anderen Gemeinden, Kommunen und Herstellern von Entsorgungsprodukten dabei helfen, ihre Ressourcen bestmöglich einzusetzen beziehungsweise ihre Produkte attraktiver zu machen und auch neue Abrechnungsmodelle anbieten zu können.
In individuell festlegbaren Intervallen messen die Müllbehälter über einen Ultraschallsensor ihren aktuellen Füllstand und melden diese Informationen per Internet direkt an eine Datenbank. So kann der Betreiber beziehungsweise das Entsorgungsunternehmen den Füllstand der Abfalleimer jederzeit über PC, Tablet oder Smartphone kontrollieren. So lassen sich unter anderem auch die Fahrten der Entsorgungsfahrzeuge bedarfsgerecht steuern. Überflüssige Routen, bei denen nur halb gefüllte Behälter entleert werden, entfallen komplett. Das spart nicht nur Sprit, sondern erlaubt auch eine wesentlich effizientere Zeitplanung. Meldet der Abfalleimer hingegen volle Auslastung, lässt sich durch eine rechtzeitige Leerung erhöhter Arbeitsaufwand durch herumliegenden Müll vermeiden – was nicht nur Passanten, sondern auch die Umwelt freut.