IT-Infrastrucktur migrieren und dabei sparen
IT-Infrastrucktur migrieren und dabei sparen. Konsolidierung und Datenmigration gehören zusammen. Ein Ziel dieser Maßnahmen ist die Kostensenkung. Doch um das Budget tatsächlich so gesundzuschrumpfen, müssen eine Reihe von Regeln beachtet werden.
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IT-Infrastrucktur migrieren und dabei sparen
Unternehmen, besonders Finanzdienstleister, stehen zunehmend vor der Anforderung, ihre immer komplexer werdende IT-Infrastruktur zu konsolidieren und zu migrieren ? meist aus technischen Überlegungen heraus. Typisch sind folgende Mängel:
? Nicht mehr zeitgemäße Architektur und Altlasten, zum Beispiel viele Server mit dedizierten Rollen und/oder viele dezentrale Server,
? Veraltete oder auslaufende Technologien. Server und Software sind nicht skalierbar, beispielsweise unter Windows NT 4. Das bedeutet hohen administrativen Aufwand und folglich hohe Betriebskosten.
? Heterogene Serverlandschaft. Die Hardware stammt von verschiedenen Herstellern und aus unterschiedlichen Generationen. Die Folge: erhöhter administrativer Aufwand bei Softwarewartung und Patch Management.
? Individuelles Windows-Management, das die technischen Möglichkeiten nicht ausschöpft.
Typischerweise wird deshalb versucht, zu konsolidieren. Insbesondere bemühen sich die Unternehmen um den Abbau dezentraler Serverstandorte. Weiter versuchen sie, die Zahl der Plattformen und Applikationen durch Harmonisierung zu verringern. Auch verbessertes Ressourcenmanagement durch mehr Instanzen auf einem System, Verteilung der Rechenleistung und Optimierung der Bandbreitennutzung können etwas zur Optimierung des Gesamtsystems beitragen. Ziel ist es, mit weniger unterschiedlichen Servern, Außenstellen, Betriebssysteme und Applikationen auszukommen.
Ein erfolgreiches Migrations- und Konsolidierungsprojekt kann die Total Cost of Ownership (TCO), also die Summe aller direkten und indirekten Investitions- und Betriebskosten eines Systems, erheblich senken. Typischerweise realisieren Zentralisierung, Standardisierung und Konsolidierung gemäß einer Gartner-Erhebung ein TCO-Einsparungspotenzial zwischen 20 und 40 Prozent ? je nach dem, ob eine Installation durchschnittlich oder gut verwaltet ist.
Warum Ziele oft nicht erreicht werden
Oft werden die angestrebten Projektziele bei Konsolidierung und Migration der IT-Infrastruktur jedoch nicht erreicht. Häufig liegt das daran, dass der Konsolidierung häufig nicht genug Bedeutung zugemessen wird: Meist setzt man derartige Projekte nur aus technischen Überlegungen heraus quasi »nebenbei« auf, etwa bei Abkündigung einer Betriebssystemversion. Der durch Konsolidierung der IT-Infrastruktur erreichbare Mehrwert für das Unternehmen steht nicht im Zentrum der Überlegungen. Deshalb fehlt es bereits im Vorfeld an Planung, Projektdesign und nicht zuletzt an entsprechendem Budget. Verantwortlichkeiten und Ressourcen werden ungenügend definiert, Experten nicht zu Rate gezogen. Darüber hinaus ist der Grad der Industrialisierung solcher Projekte häufig sehr gering, die Umstellung also mit hohem manuellem Aufwand verbunden. Ein typisches Szenario auf Kundenseite beinhaltet meist
? ein noch laufendes Vorprojekt im ersten Jahr des Umstellungsprojektes,
? daher nur Grobplanung neben der Vollzeit-Linientätigkeit im zweiten Jahr,
? interne Durchführung im zweiten bis einschließlich vierten Jahr,
? vom Tagesgeschäft getriebene Vorgehensweise und daher
? ineffizienten Betrieb ab dem fünften Jahr.
Im Ergebnis bedeutet das zwar geringere Anfangskosten, jedoch hohe Gesamtkosten: Das Projekt dauert insgesamt zu lange und birgt die Gefahr, nach endlich erfolgter Umstellung erneut eine inzwischen bereits veraltete und damit ineffiziente Infrastruktur im Einsatz zu haben.