Eine Hürde für Künstliche Intelligenz in Deutschland ist jedoch der strikte Datenschutz. Die EU-DSGVO gibt strenge, verpflichtende Richtlinien für den Umgang mit Daten, besonders personenbezogene Daten, vor. Da KI nur so gut sein kann wie die zugrundeliegenden Daten, müssen Unternehmen äußerst achtsam und sorgfältig sein, um Compliance-Richtlinien und Datenschutz einzuhalten.
Eine weitere bedeutende Hürde sind die Kosten. KI-Lösungen erfordern, je nach Individualisierungsgrad teils hohe Investitionen, sowohl in fähiges Personal als auch in die nötige Infrastruktur. So gestaltet sich der Einsatz vor allem für kleine, aber auch mittelständische Unternehmen schwieriger. Philipp Hartmann weist jedoch darauf hin: "Es existieren viele exzellente Online-Kurse und die meisten Forschungsergebnisse sind frei zugänglich oder sind sogar als Open-Source-Projekte verfügbar." Zusätzlich wächst die Zahl an standardisierten Lösungen beispielsweise aus der Cloud, die auch für kleine und mittelständische Unternehmen erschwinglich und leicht integrierbar sind. Nahezu in jedem Bereich bietet die Industrie mittlerweile KI-gestützte Angebote von der Stange. Wer also nicht auf einen größtmöglichen Grad an Individualisierung angewiesen ist, dem stehen zahlreiche Optionen zur Verfügung.
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz ist also nicht nur großen Unternehmen mit entsprechenden Ressourcen vorbehalten. Umfangreiche Digitalisierungsschübe finden in der gesamten deutschen Wirtschaft statt. Immer mehr Daten werden generiert, sie bilden die Grundlage für neue, digitale Geschäftsmodelle und den umfassenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Zwar geben im globalen Wettstreit Unternehmen aus den USA und China den Ton an, doch müssen gerade deshalb deutsche Unternehmen Entwicklungsfreude beweisen, um nicht weiter in Rückstand zu geraten. Es ist davon auszugehen, dass sich daher in den kommenden Jahren in Sachen KI hierzulande viel bewegen wird.