Udacity-Studie

Mangel an Digital-Talenten bremst Unternehmen aus

31. Januar 2022, 9:41 Uhr | Diana Künstler
© victoriadunn / 123rf

Udacity hat die Ergebnisse des „Talent Transformation Global Impact Report“ bekannt gegeben. 59 Prozent der Arbeitgeber sehen ihr Geschäft durch den Mangel an qualifizierten Mitarbeitern beeinflusst. Viele haben allerdings auch falsche Vorstellungen über die Effektivität bestehender Lernprogramme.

Die Umfrage wurde gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen Ipsos durchgeführt. Dafür wurden mehr als 2.000 Führungskräfte und mehr als 4.000 MitarbeiterInnen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Digitale Transformation aufgrund des Mangels an einsatzbereiten Digital-Talenten weltweit ins Stocken gerät. Unternehmen fehlt aufgrund von Einstellungsschwierigkeiten und geringer MitarbeiterInnenbindung die Möglichkeit, jene Talente zu erreichen, die sie für die Umsetzung digitaler Initiativen benötigen. Darüber hinaus hat die weltweite Covid-19-Pandemie diese Herausforderungen noch verschärft. Der Bedarf an qualifizierten MitarbeiterInnen ist zusätzlich gestiegen, um Unterbrechungen im laufenden Betrieb zu verhindern und mit der technischen Innovation Schritt halten zu können.
 
„Unternehmen können ihre Ziele nicht erreichen, weil es vielen MitarbeiterInnen an den nötigen digitalen Fähigkeiten mangelt“, sagt Gabe Dalporto, CEO von Udacity, einer Plattform für die digitale Talentförderung. „Auf der anderen Seite wollen die MitarbeiterInnen ihre Weitbildung nicht einfach nur hinter sich bringen, sondern wirklich lernen und verstehen. ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen sind sich über den Bedarf an effektiven Lösungen für die Talentförderung absolut einig, doch leider greifen die derzeitigen Lern- und Entwicklungsinitiativen zu kurz.“

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Die Studie ergab, dass...

  • die Digitale Transformation ins Stocken gerät, weil es an arbeitsfähigen Digital-Talenten mangelt. 59 Prozent der ArbeitgeberInnen gaben an, dass der Mangel an qualifizierten MitarbeiterInnen mittelgroße oder große Auswirkungen auf ihr Unternehmen hat; in Deutschland liegt dieser Anteil sogar noch etwas höher als in den USA und Großbritannien. Darüber hinaus gaben 50 Prozent der ArbeitgeberInnen an, dass Initiativen zur digitalen Transformation aufgrund mangelnder Akzeptanz oder mangelnden Engagements der MitarbeiterInnen gebremst würden.
  • die ArbeitgeberInnen falsche Vorstellungen über die Effektivität der bestehenden Lern- und Entwicklungsprogramme haben. Leider gibt es eine starke Diskrepanz zwischen Unternehmen und MitarbeiterInnen hinsichtlich der Effektivität bestehender Lern- und Entwicklungsprogramme. Von den ArbeitgeberInnen, die Lern- und Entwicklungsprogramme anbieten, stufte die Mehrheit (80 Prozent) diese zumindest als mäßig erfolgreich ein. Von den ArbeitnehmerInnen, die Zugang zu diesen Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten haben, gab hingegen weniger als die Hälfte an, dass sie mit den erhaltenen Weiterbildungen vollkommen oder sehr zufrieden sind (45 Prozent).
  • einsatzfähige Digital-Talente wichtiger denn je sind. Um die digitale Transformation im Unternehmen zu ermöglichen, Innovationsziele zu erreichen, die Mitarbeiterbindung zu steigern und die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter:innen zu erhöhen, sind einsatzfähige Digital-Talente für die Unternehmen am wichtigsten. So gaben beispielsweise 44 Prozent der ArbeitgeberInnen an, dass die Mitarbeiterfluktuation das Erreichen der Unternehmensziele behindert.
  • jüngere ArbeitnehmerInnen in allen Regionen von ihren Arbeitgebern erwarten, dass sie für Initiativen zur Talentförderung bezahlen. In allen Ländern ist eine Mehrheit der jungen Menschen zwischen 18 und 49 Jahren der Meinung, dass ihre ArbeitgeberInnen in ihre Zukunft investieren sollten, indem sie Qualifizierungsmaßnahmen anbieten. Besonders in Deutschland haben 69 Prozent der 18- bis 29-Jährigen diese Erwartungen.

„ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen sind sich einig, dass die Verantwortung bei den Unternehmen liegt, in die Zukunft ihrer MitarbeiterInnen zu investieren“, sagt Christopher Moessner, Senior Vice President bei Ipsos. „Diese Studie ist ein Weckruf für Unternehmen, in die Förderung von Talenten zu investieren. Sonst riskieren sie zurückzufallen. Es ist eine Win-Win-Situation – sowohl für ArbeitnehmerInnen, die sich nach den gefragtesten technischen Positionen sehnen als auch für ArbeitgeberInnen, die nicht in der Lage sind, die richtigen Mitarbeiter:innen einzustellen, um die aktuelle und zukünftige Nachfrage zu decken.“
 

Über die Studie
Udacity und Ipsos haben zwischen dem 29. August und dem 26. September 2021 zwei Online-Umfragen durchzuführen. Die beiden Umfragen wurden definiert als:
  1. eine Stichprobe aus 2.008 erwerbstätigen Erwachsenen, die in Führungspositionen oder höher arbeiten. Die Befragten stammen über verschiedene Branchen hinweg aus den USA (502), Großbritannien (502), Frankreich (502) und Deutschland (502).
  2. eine Stichprobe von 4.006 Erwachsenen der Allgemeinbevölkerung ab 18 Jahren – mit national repräsentativen Unterstichproben in den USA (1.002), Großbritannien (1.004), Frankreich (1.000) und Deutschland (1.000).

 


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