Simultaninterview

Nachgehakt: Web-Applikationen

26. April 2011, 14:19 Uhr | Von Claudia Rayling und Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Alcatel-Lucent

Andreas Gündel, Leiter Applications Deutschland bei Alcatel-Lucent.
© Alcatel-Lucent

funkschau: Welche Voraussetzungen sollten Applikationen erfüllen, um auch im beruflichen Umfeld zur Anwendung zu kommen?
Andreas Gündel: Ein Schlüssel für den beruflichen Einsatz von Applikationen ist der Schutz von personenbezogenen Daten und Firmengeheimnissen. Als private Nutzer von Apps sind wir hier oft leichtsinnig und geben unbekannten Anbietern Zugriff auf Funktionen und Daten auf
unseren Endgeräten. Im beruflichen Umfeld ist das undenkbar.

funkschau: Die Vermutung liegt nahe, dass webbasierte Apps in Firmen eine besondere Rolle einnehmen werden, da hier viele unterschiedliche mobile Betriebssysteme vorherrschen. Machen vor diesem Hintergrund native Applikationen im Businessumfeld überhaupt Sinn?
Gündel: Eine zentrale Rolle spielt hier die Wirtschaftlichkeit der Bereitstellung und Wartung der Applikationen. Für ausgewählte Anwendungen kann der Mehrfachaufwand nativer Apps gerechtfertigt sein – viele werden aber erst durch plattformübergreifende Realisierung wirtschaftlich. Initiativen wie die Wholesale-Application-Community sind dabei entscheidend.

funkschau: Wie stehen Sie zu der WAC und ihren Zielen? Werden sich webbasierte Apps durchsetzen?
Gündel: Die Wholesale-Application-Community ist auf einem guten Wege, einen Beitrag zur Ökonomie von Applikationen zu leisten. Zum einen motiviert sie die Hersteller von mobilen Endgeräten, einheitliche Ablaufumgebungen für funktionsreiche Applikationen bereitzustellen. Zum anderen werden die beteiligten Netzbetreiber auch einheitliche Schnittstellen (APIs) zu ihren Netzdiensten liefern.

funkschau: Welche Applikationsform bringt Ihrer Meinung nach dem User die meisten Vorteile?
Gündel: Speziell durch die Bereitstellung von einheitlichen APIs zu Netzdiensten wie Lokalisierung oder Payment tun sich neue Möglichkeiten für Applikationen auf. User können beispielsweise Eintrittskarten, Bus-Tickets oder Parkplätze direkt aus der Applikation heraus über ihre Telefonrechnung bezahlen, ohne sich für jeden solchen Dienst umständlich zu registrieren.

funkschau: Welches Businessmodell liegt der von Ihnen präferierten Applikationsform zugrunde?
Gündel: Eine ganze Reihe von Geschäftsmodellen: Neben werbefinanzierten Apps speziell im Privatbereich werden Netzbetreiber Gebühren für die Nutzung von Netzdiensten erheben. Dies kann zum Beispiel pro Lokalisierung erfolgen oder per monatlicher Subscription. Die Abrechnung dieser Kosten zwischen Entwicklern, Usern und Netzbetreibern beginnt sich zu etablieren.

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