funkschau: Welche Voraussetzungen sollten Applikationen erfüllen, um auch im beruflichen Umfeld zur Anwendung zu kommen?
Jan Schüssler: Je nach Einsatzgebiet haben Firmen natürlich individuelle Anforderungen an eine App. Übergreifend kann man sagen, dass sich die verwendeten Apps gut in die IT-Infrastruktur des Unternehmens einbinden lassen sollten. Besonders wichtig sind Sicherheit und Datenschutz. Samsung bietet auch hier die Möglichkeit, individuelle Anpassungen im Bezug auf Hard- und Software für den B2B-Kunden durchzuführen.
funkschau: Die Vermutung liegt nahe, dass webbasierte Apps in Firmen eine besondere Rolle einnehmen werden, da hier viele unterschiedliche mobile Betriebssysteme vorherrschen. Machen vor diesem Hintergrund native Applikationen im Businessumfeld überhaupt Sinn?
Schüssler: Native Apps sind sinnvoll, da sie deutlich mehr Möglichkeiten bieten als webbasierte Apps. Webbasierte Apps ermöglichen in der Regel weniger Schnittstellen zu den Gerätefunktionen. Mit der Einführung von HTML5 – was unter anderem von der neuen „bada“-Software 2.0 unterstützt wird – werden sich die Möglichkeiten von webbasierten Apps aber auch verbessern.
funkschau: Wie stehen Sie zu der WAC und ihren Zielen? Werden sich webbasierte Apps durchsetzen?
Schüssler: Stand heute sind native Apps im Vorteil. Aber mit dem Einzug von HTML5 werden den Entwicklern von webbasierten Apps auch mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen.
funkschau: Welche Applikationsform bringt Ihrer Meinung nach dem User die meisten Vorteile?
Schüssler: In der breiten Masse ist die Nachfrage nach Spielen und Nachrichten sehr hoch. Generell ist diese Frage aber schwer zu beantworten, da Präferenzen userunabhängig sind. Apps, die einen konkreten Mehrwert bieten, wie beispielsweise den nächsten Bankautomaten finden, sind interessant. Bei solchen „location based services“ spielt auch das mobile Internet seine Vorteile gegenüber der stationären Anwendung deutlich aus.
funkschau: Welches Businessmodell liegt der von Ihnen präferierten Applikationsform zugrunde?
Schüssler: Wir ziehen kein bestimmtes Businessmodell vor. Unser Ziel ist es, den Kunden ein breites Portfolio anbieten zu können. Daher stellen wir zum Beispiel über unsere Plattform Bada sowohl kostenlose als auch Bezahl-Apps zur Verfügung. Im „Samsung bada App-Store“ haben wir hier ein Verhältnis von 50 zu 50.