funkschau: Welche Voraussetzungen sollten Applikationen erfüllen, um auch im beruflichen Umfeld zur Anwendung zu kommen?
Birger Veit: Sie müssen sicher sein und sensible Daten um jeden Preis schützen. Daher beginnt die Konzeption einer Business-App mit der simplen Frage: „Wie verhindere ich den unbefugten Zugriff auf das Gerät und die App?“ Zudem muss die App jederzeit einsatzbereit sein. Funklöcher oder langsame Datenverbindungen erschweren oder verhindern die Produktivität.
funkschau: Die Vermutung liegt nahe, dass webbasierte Apps in Firmen eine besondere Rolle einnehmen werden, da hier viele unterschiedliche mobile Betriebssysteme vorherrschen. Machen vor diesem Hintergrund native Applikationen im Businessumfeld überhaupt Sinn?
Veit: Business-Apps funktionieren nicht auf älteren Blackberry- oder Nokia-Geräten. Für eine einheitliche und intuitive Business-Software ist ein Generationswechsel der Geräte notwendig – mit HTML5 und Javascript-Unterstützung, HSDPA und LTE für Datenverbindung sowie I-OS oder Android als Betriebssystem. Und ein hoher Verschlüsselungsstandard ist Pflicht.
funkschau: Wie stehen Sie zu der WAC und ihren Zielen? Werden sich webbasierte Apps durchsetzen?
Veit: WAC ist aus meiner Sicht eine Art Notzusammenschluss der Netzbetreiber, die vom großen Kuchen der mobilen Applikationen ein Stück abhaben wollen. Ich habe große Zweifel, dass sich die Plattform durchsetzt. Der Grund ist einfach: Worin besteht der Mehrwert gegenüber anderen, bereits bestehenden Systemen?
funkschau: Welche Applikationsform bringt Ihrer Meinung nach dem User die meisten Vorteile?
Veit: Die native App ist immer dann zu bevorzugen, wenn es darum geht, das Erlebnis und die Bedienbarkeit auf höchstem Niveau anzubieten. Webapps sind eine gute Alternative, wenn Abstriche in Funktionsumfang und Bedienbarkeit akzeptabel sind und die reine Information, der reine Inhalt im Vordergrund steht.
funkschau: Welches Businessmodell liegt der von Ihnen präferierten Applikationsform zugrunde?
Veit: Meiner Meinung nach basiert das beste Businessmodell für Apps auf In-App-Purchasing für wirkliche Mehrwerte, wobei die Basisver-sion kostenfrei und werbefinanziert sein sollte. Gefolgt von Modellen, die sich rein durch Werbung finanzieren. Und zum Schluss die klassische Form: der reine Kauf der App.