Wi-Fi-Calling ist eigentlich keine Neuheit mehr. Es existiert bereits seit mehreren Jahren und wird von Skype, Lync, UMA und weiteren Anbietern genutzt, doch zur Mainstream-Carrier-Technologie wurde es erst, als Apple es in deren "iPhones" integrierte: Die Ankündigung vor knapp einem Jahr, dass Wi-Fi-Calling auch auf "iPhones" unterstützt wird, sorgte für Aufruhr und setzte andere Handyanbieter unter Druck, diese Zusatzleistung ebenfalls anzubieten.
Gerade bei Smartphones läuft der Großteil des Daten-Traffics bereits über Wi-Fi, doch auch Voice-Traffic wird in Zukunft verstärkt zu Wi-Fi wechseln. Dies geschieht spätestens dann, wenn Betreiber auf professionelle Netzwerke umsteigen. Denn der Schlüssel für Carrier-Class-Wi-Fi ist eine professionelle Infrastruktur, die bestimmte Technologien voraussetzt. Netzbetreiber müssen sich nun jedoch Gedanken darüber machen, ob sie dies überhaupt leisten können. Die Frage ist: Was wird tatsächlich benötigt, um Wi-Fi-Calling auf Carrier-Class-Niveau anbieten zu können?
Zu den wichtigsten Elementen gehört eine schnelle Übergabe durch "Fast Hand-off", die garantiert, dass Nutzer über Wi-Fi problemlos auch dann sprechen können, wenn sie unterwegs sind. Ein automatischer Kanalwechsel sorgt dafür, dass nicht alle Nutzer mit dem gleichen Access-Point (AP) verbunden sind, da dies sonst die Verbindungsqualität negativ beeinflussen würde. Hinzu kommen Mechanismen, die es möglich machen, Voice-Traffic zu priorisieren, selbst wenn dieser verschlüsselt ist sowie eine adaptive Antennentechnologie, die sicherstellt, dass die Nutzergeräte stets das stärkste, verfügbare Signal erhalten.