funkschau: Bring-Your-Own-Device, aber auch Hypes wie Cloud-Computing und Big-Data lässt vor allem klein- und mittelständischen Unternehmen eher kalt. Wie erklären Sie sich das?
Marchner: Die angesprochene Komplexität abzufedern, die sich schon allein aus der Vielzahl an Betriebssystemen und den damit verbundenen Sicherheitsaspekten ergibt, löst zu Beginn eines MDM-Projekts bereits hohe Investitionskosten aus. Gleichzeitig besteht kaum eine Möglichkeit, diese Grundkosten zu drücken, da die Akzeptanz einer MDM-Lösung unter den Mitarbeitern maßgeblich vom gebotenen Komfort abhängt. Das bedeutet: Jedes Gerät mit jeder erdenklichen Konfiguration muss harmonieren. Da die Mitarbeiter ihre privaten Geräte naturgemäß vor allem privat nutzen, sollte die MDM-Lösung am Gerät so wenig Eingriffe wie möglich vornehmen. Wer lässt schon zu, dass der Arbeitgeber bestimmte Funktionen auf dem eigenen Smartphone deaktiviert, um die betrieblichen Sicherheitsbestimmungen durchzusetzen?
Schuldes: Darüber hinaus machen sich MDM-Lösungen durch die hohen Grundkosten erst ab einer gewissen Unternehmensgröße bezahlt. Das gilt im Wesentlichen auch für Analysen im Umfeld von Big-Data oder beim Cloud-Computing. Letzteres lässt sich durch Software-as-a-Service zwar sehr gut abdecken, da das Angebot inzwischen so weit ausdifferenziert ist, dass auch Kleinstunternehmer Software oder Hardware kostengünstig über das Netz mieten. Bei MDM kommt jedoch auch die Gerätepflege mit regelmäßigen Updates hinzu. Kleinere Firmen, die BYOD unterstützten, müssen sich diesbezüglich auf ihre Mitarbeiter verlassen.