Künstliche Intelligenz

Wie Unternehmen KI erfolgreich einsetzen

3. Februar 2020, 9:21 Uhr | Autor: Marcus Metzner / Redaktion: Sabine Narloch
© everythingpossible/123rf

Künstliche Intelligenz, Machine Learning und Big Data: Viele Unternehmen stehen diesen Technologien noch immer skeptisch gegenüber. Dabei ist KI schon heute in der Lage, die Effizienz von Unternehmen und die Qualität ihrer Arbeit zu steigern.

Immer mehr Geschäftsführer und Manager haben inzwischen erkannt, wie wichtig es ist, KI-basierte Lösungen einzusetzen – das zeigen auch aktuelle Studien. So ist KI immer häufiger Bestandteil von Branchenlösungen. Und doch herrscht rund um die Verwendung von KI-Technologie häufig noch große Unsicherheit. Zum einen ist oftmals nicht klar, wie sich Integration und Implementierung von KI zielgerichtet durchführen lassen. Zum anderen wissen viele Unternehmen nicht, wie sie am besten von KI profitieren.

Ziele definieren
Die aktuell zur Verfügung stehende KI-Technologie ist als sogenannte „schwache“ KI zu bezeichnen, die klar definierte Aufgaben lösen kann – die Möglichkeiten sogenannter „starker“ KI, die jedoch noch nicht entwickelt werden konnte, würden weit darüber hinausgehen. Daraus ergibt sich in jedem Fall, dass aktuelle KI-Systeme immer konkrete Ziele benötigen. Unternehmen müssen also zunächst entscheiden, welche wesentlichen Einzelaufgaben anstehen. In der Folge können Firmen dann genauer untersuchen, in welchen Prozessen sich Künstliche Intelligenz sinnstiftend einsetzen lässt.

Daten sind notwendig
Die technischen Möglichkeiten zur extrem schnellen Datenanalyse sind heutzutage vorhanden. Eine wesentliche Voraussetzung, um KI nutzen zu können, ist eine ausreichend große Datenmenge. Genau dafür müssen Unternehmen sorgen. Das kann auf zwei Arten geschehen: Entweder tragen sie umfassende Daten rund um ihre Kerngeschäftsprozesse zusammen. Dafür sind allerdings im Normalfall sowohl Zeit als auch (technische) Investitionen notwendig, da alle Systeme, mit denen das Unternehmen Daten erfasst, zu integrieren sind. Oder es erhebt die Daten anhand des Bedarfs, der von einem Anwendungsfall oder Geschäftsmodell ausgeht. Das führt schneller zu Ergebnissen und anhand des konkreten Beispiels lässt sich gut überprüfen, welche Datenmenge für den spezifischen Case notwendig ist.

Mitarbeiter involvieren
Darüber hinaus dürfen Unternehmen nicht vergessen: KI bringt Änderungen mit sich, die wiederum Ängste auslösen können. Daher ist es sehr wichtig, Mitarbeiter von Beginn an einzubeziehen. Für die Digitale Transformation sind Offenheit, Anpassungs- und Gestaltungswille notwendig, weshalb sich in jedem Fall ein professionelles Change Management auszahlt.
Sobald die strukturellen und technischen Voraussetzungen geschaffen sind, können Unternehmen ein erstes KI-Projekt starten. Im Folgenden zwei Beispiele von KI im Unternehmenseinsatz:
Voice Commerce
Im Handel gibt es viele Möglichkeiten, vom KI-Einsatz zu profitieren. Sprachassistenten wie Amazon Echo, Google Home oder Apples Home-Pod sind bereits in vielen Haushalten angekommen. Nutzer verwenden diese unter anderem, um per Sprachbefehl komfortabel einzukaufen. Selbst komplexe Anfragen wie „Finde eine farblich passende Jacke mit schmal geschnittener Taille, die zu T-Shirt A der Marke C passt“ können die digitalen Butler verstehen. Anschließend lässt sich die passende Jacke per Sprachbefehl bestellen, was ohne KI nicht möglich wäre. KI-Algorithmen arbeiten mehrstufig: Im ersten Schritt muss das System Audio-Signale in Phoneme umwandeln – kleinste bedeutungsunterscheidende sprachliche Einheiten, aus denen Sätze und Wörter entstehen. Die Logik ermittelt anschließend, was genau sich der Nutzer wünscht, und wandelt seine Anfrage in textbasierte Befehle an das Backend des Systems um. Dies geschieht meist durch den Aufruf von Webservices. Anschließend wird das Ergebnis mittels Text-to-Speech-Algorithmen in Sprache umgewandelt und an den Nutzer übertragen. Voice Commerce ist im Handel also eine weitere, äußerst attraktive Verkaufsmöglichkeit.
Metadaten von Bild- und Videomaterial automatisch erzeugen
Im Bereich Medien ist KI schon längst angekommen, etwa in der Metadaten-Erzeugung. Bewegtbilder spielen eine immer größere Rolle. Die allerdings zunehmende Datenflut ist für Journalisten und Produzenten kaum mehr manuell zu handeln. Dabei müssen sie mitunter für Beiträge Videosequenzen sehr schnell finden. Dies gelingt am einfachsten über Metadaten, also Inhaltsinformationen, die sich Videos oder Bildern zuordnen lassen. Je besser die Metadaten verschlagwortet sind (Tagging), desto einfacher lassen sie sich finden. Bei einer überschaubaren Menge lassen sie sich noch manuell taggen. Wenn es aber um Millionen Bilddaten geht, etwa bei TV-Sendern, ist das nicht mehr möglich. KI kann Videodateien analysieren und automatisch mit Metadaten versehen. Sie erkennt bekannte Personen, Firmenlogos, Städte oder Gebäude und hinterlegt diese Informationen in den Metadaten. So sind Video- oder Bilddateien schnell auffindbar.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. Wie Unternehmen KI erfolgreich einsetzen
  2. KI-Projekte im Unternehmen realisieren

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Arvato Systems Technologies GmbH

Weitere Artikel zu Künstliche Intelligenz

Weitere Artikel zu Digitale Transformation

Matchmaker+