Greenfield – Kompletter Neubau
Auf der einen Seite ist es für den Planer von Vorteil, wenn noch nichts vorhanden ist. Man nehme zum Beispiel den Neubau eines Bürokomplexes auf der grünen Wiese. Hier gibt es kaum Koexistenz-Probleme mit bereits vorhandenen oder benachbarten WLAN-Netzen. Dem Planer stehen alle regional zulässigen Kanäle zur Verfügung, sodass das WLAN-Netz mit relativ wenigen Interferenzen rechnen muss. Wenn aber die Anordnung der Gebäude, ihre Ausführung an sich und die exakte spätere Nutzung – Großraumbüro oder Lager – noch nicht bekannt sind, wird es schwer, eine exakte Planung zu erstellen, die allen eventuellen späteren Ansprüchen gerecht wird.
Es ist also unabdingbar, dass die Planung des WLAN-Netzes permanent im Rahmen des Baufortschritts und der sich ergebenden Änderungen begleitend aktualisiert wird. Sind die Kabel erstmal in Stahlbeton verlegt, werden spätere umfassende Änderungen schnell zu einem finanziellen Risiko. Es lohnt sich, hier in eine begleitende Planung zu investieren.
Brownfield – Umbau oder Ergänzung
In diesem Fall bestehen die Herausforderungen darin, das neue Netzwerk ohne Rückwirkungen auf bereits installierte, produktive Systeme zu integrieren und gleichzeitig selbst ein stabiles, hochverfügbares Netz bereitzustellen. Hier kommen Mittel, wie beispielsweise die Spektralanalyse zur Erfassung eventuell störender Einflüsse von anderen Funksystemen, zum Einsatz.
Im Hinblick auf Anforderungen industrieller Applikationen bezüglich Verfügbarkeit, insbesondere bei mobilen Anwendungen, müssen gegebenenfalls Überlappungen (Redundanz) vorgesehen werden. Hierbei sollte man aber beachten, dass in diesem Umfeld „automatische“ Funkfeldoptimierungen nicht immer von Vorteil sind, da sie zu nicht vorhersagbaren Anlagenzuständen führen können.