Welche Umgebung ist besser geeignet für Mobile-Device-Management?

Wolke schlägt Eigenbetrieb?

29. Januar 2013, 10:04 Uhr | Robert Himmelsbach, ist Rechtsanwalt und verantwortet bei MPC Mobilservice den Bereich Mobile-Device-Management und Strategieberatung im Bereich Mobile und Mobility

Fortsetzung des Artikels von Teil 4

3. Servicequalität und -aufwand

Bei der Servicequalität kann man vorab feststellen, dass dieser Aspekt oft sehr emotional betrachtet wird. So hat jeder Kunde seine ganz eigenen Anforderungen in Bezug auf Service-Level-Agreements (SLA), die Verfügbarkeit und die Absicherung seiner Lösung. Die Hochverfügbarkeit einer Cloud-Lösung kann meist auf Kundenseite nicht abgebildet werden. Die meisten Cloud-Lösungen werden in modernen, hochverfügbaren, professionellen Hochsicherheitsrechenzentren betrieben. Diese sind meist geo-redundant abgestützt und bieten so bestmögliche SLAs und Verfügbarkeitswerte. Zudem stehen meist ausgefeilte Disaster-Recovery-Pläne für den Katastrophenfall bereit. Die Servicezeiten sind in der Regel 24 Stunden an sieben Tagen die Woche an 365 Tagen im Jahr. Da die Kosten dafür auf alle Kunden verteilt werden können, ist dieser Service für eine lokale Lösung zu vergleichbaren Kosten nicht darstellbar. Zudem sind Cloud-Lösungen durch ein Webfrontend weltweit verfügbar. Das schafft zusätzliche Flexibilität und vereinfacht den Service und die administrative Zusammenarbeit mit Dienstleistern, die den Service außerhalb der eigenen Servicezeiten übernehmen können. Je nach Lösung können die Endnutzer, also die mobilen Mitarbeiter, in einem Serviceportal bestimmte Aktionen wie die Fernlöschung gestohlener oder verlorener Geräte oder die Neueinbindung von Ersatzgeräten rund um die Uhr selbst durchführen. Dies entkoppelt zusätzlich von den Servicezeiten des Arbeitgebers. Bei allen Vorzügen ist es jedoch wichtig zu hinterfragen, wo die Rechenzentren stehen, wer sie betreibt und wie der Aspekt Sicherheit gewährleistet wird. Allein der Aspekt, welche Daten denn ein MDM-System überhaupt erfasst und wie diese Daten geschützt werden, ist eine Nachfrage wert.

Bei einer lokalen Lösung haben die Nutzer die SLAs, Verfügbarkeiten und Sicherheitsaspekte selbst in der Hand. Der Service ist in diesem Fall so gut oder schlecht, wie man ihn organisiert. Selten sind die Systeme ähnlich stark abgestützt und mit so hochwertigen SLAs versehen wie bei den Cloud-Lösungen. Die Servicezeiten orientieren sich hierbei an den Arbeitszeiten des Unternehmens. Es gilt zu klären, wie auf bestimmte Ereignisse zu welchen Uhrzeiten reagiert werden soll. Wer führt zum Beispiel in welchen Zeitfenstern Fernlöschungen oder das Einrichten von Ersatzgeräten durch? Eine Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleister, der nur einen abgegrenzten Administrationsbereich der Lösung einsehen und zum Beispiel nur Rechte für Fernlöschungen außerhalb des üblichen Servicezeitfensters hat und diese übernehmen kann, ist technisch meist schwer abzubilden. Die Sicherheitsaspekte folgen dabei den eigenen Anforderungen. Die hier häufig zitierte Hoheit über die lokal gespeicherten Daten ist sicher zutreffend. Hier ist der Schutz so gut wie die Kunden ihn umsetzen, wenngleich die größte Gefahr sicher von den mobilen Endgeräten selbst ausgeht. Die meisten Angriffe erfolgen heute über Apps auf den Smartphones und Tablets, da kann eine tiefe Integration der lokalen Systeme auf die mobilen Geräte zum Risiko werden.

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  1. Wolke schlägt Eigenbetrieb?
  2. 1. Kostentransparenz/Investitions-Folgekosten
  3. Realistische Kalkulationsgrundlage
  4. 2. Skalierbarkeit & Flexibilität bei Änderungen
  5. 3. Servicequalität und -aufwand
  6. Wie einfach ist einfach?
  7. Fazit
  8. Pro & Contra Lösung mit lokaler Installation
  9. Pro & Contro Cloud-Lösung / Software- oder Platform-as-a-Service
  10. Expertenkommentar: Punkte zur Auswahl einer MDM-Lösung

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