Für die QoS-Messungen schaute sich das Laborpersonal zuerst das QoS-Verhalten der Edge-Switches bei Unicast-Datenverkehr an. Im Betriebsmodus »Unicast-Gigabit-Ethernet intern« gingen die Daten des Smartbits auf 16 Gigabit-Ethernet-Eingangsports des Core-Switches. Dieser schickte sie dann über vier Gigabit-Ethernet-Ports an den Lastgenerator/Analysator zurück. Dabei ergab sich maximal die vierfache Überlast. Die Frame-Formate waren wieder 64, 128, 256, 512, 1024 und 1518 Byte.
Die Burst-Size betrug zunächst einen Frame. In einer zweiten Messreihe war es dann ein Burst-Size von 100 Frames. Zusätzlich kamen beim Burst-Size 1 Datenströme im »Imix«-Format zum Einsatz. Das ist eine Mischung aus allen Frame-Formaten, die der Verteilung des Datenverkehrs in realen Netzen entspricht.
Junipers EX-4200 verhielt sich auch bei der Messung mit festen Frame-Formaten und einem Burst-Size 1 mustergültig. Er arbeitete nach dem Strict-Priority-Verfahren und verwarf die niedrig priorisierten Datenströme zu Gunsten der höher priorisierten – wenn nötig jeweils vollständig. Bei Volllast bedeutete das Totalverlust in drei von vier Queues, außer der mit der höchsten Priorität.
Bei einem Burst-Size von 100 ging der Switch dazu über, die Datenverluste zwischen der zweithöchsten und der zweitniedrigsten Priorität aufzuteilen. Bei der Imix-Messung mit Burst-Size 1 priorisierte die Juniper-Teststellung nicht ganz so exakt. Die Datenströme der höchsten Priorität blieben allerdings grundsätzlich frei von ungebührlichen Datenverlusten.