Neben dem Ziel, den Marktanteil zu vergrößern und bekannter zu werden, hatten die einzelnen Übernahmen für Extreme Networks ganz unterschiedliche Hintergründe. Bei der Netzwerksparte von Avaya war es vor allem die relativ neu entwickelte Technologie, an der der Netzwerkhersteller interessiert war. Avaya hatte sich erst 2009 durch die Übernahme von Nortel Zugang zum Netzwerkmarkt gekauft, nachdem das Unternehmen in eine finanzielle Schieflage geraten war, jedoch schon bald wieder einen Käufer für den noch jungen Geschäftsbereich gesucht. »Das Portfolio von Avaya hat strategisch sehr gut zu uns gepasst«, sagt Livert.
Bei der ebenfalls im März 2017 erfolgten Übernahme von Brocade dürfte es dagegen vor allem der günstige Preis gewesen sein, der verlockend war. »Bei der Akquisition von Brocade war die Übernahme des Datacenter-Geschäfts ausschlaggebend und zusammen mit dem Preis von 55 Millionen Dollar eine Gelegenheit, die sich Extreme Networks nicht entgehen lassen konnte«, sagt Livert.
Bei der Übernahme der Wireless-Sparte von Zebra stand dagegen weniger die Technologie im Fokus, sondern vor allem der Zugang zu neuen Märkten. Denn während Extreme selbst vor allem im Government-, Education-, Healthcare-und Manufacturing-Bereich gut aufgestellt ist, hat sich der Hersteller durch die Übernahme die Logistik- und Retail-Branche neu erschlossen.