Die große Neuigkeit der aktuellen Veranstaltung war, dass erste „Everything as a Service“-Angebote Dells nun erhältlich sind. So konnte Allison Dew, Chief Marketing Officer und Executive Vice President bei Dell, Vollzug melden: „Apex ist hier!“ Konkret informierte der Ausrüster über die Verfügbarkeit von Cloud- und individuell anpassbaren RZ-Ressourcen sowie bald auch Storage-Kapazitäten auf Abruf – womit gemeint ist: mit 14 Tagen Bestellvorlauf. Das ist zwar nichts, was die SaaS-Klientel als „on Demand“ bezeichnen würde, aber als Zusage für eine maximale Lieferfrist für RZ-Hardware dennoch angenehm zügig.
Erstens bietet Dell nun mit Apex Hybrid Cloud und Apex Private Cloud integrierte Rechen-, Speicher- und Netzwerkressourcen, um traditionelle wie auch Cloud-native Anwendungen zu unterstützen. Diese Private- und Hybrid-Cloud-Ressourcen sind laut Hersteller auf die Anforderungen kritischer Workloads wie KI oder Virtual-Desktop-Infrastrukturen zugeschnitten.
Ein automatisiertes Lifecycle-Management erleichtere den Betrieb des Equipments, während das Selbstbedienungsverfahren dessen Bereitstellung erheblich beschleunigen soll. Ein Unternehmen könne damit über Private Cloud, Public Cloud und Edge hinweg Workloads jeweils dort platzieren, wo es gerade am sinnvollsten ist.
Zweitens gab der Konzern bekannt, dass man nun mit den sogenannten Apex Custom Solutions das komplette Infrastrukturportfolio als Service bereitstelle. So könne ein Anwenderunternehmen mittels Apex Flex On Demand frei aus Lösungen und Services rund um Server, Speicher, Datensicherung und hyperkonvergente Infrastruktur wählen. Auch hier könne man die Ressourcen einfach nach oben oder unten skalieren und nur für die tatsächlich genutzte Leistung bezahlen. Apex Data Center Utility ergänze dies um individuelle Metering- und Managed-Services für das RZ.
Drittens sollen die Apex Data Storage Services den Unternehmen Speicherlösungen bereitstellen, wann und wo auch immer sie Storage-Kapazitäten benötigen. Zur Auswahl stehen zuerst drei Leistungsstufen an Block- und File-Speichern, Objektspeicher sollen folgen. Unternehmen können Abonnements mit einer Laufzeit von einem oder drei Jahren abschließen. Die Kapazität beginnt bei 50 TByte und lässt sich laut Dell frei nach oben skalieren.
Das Equipment lässt sich entweder vor Ort beim Unternehmen oder an einem Colocation-Standort installieren. Dazu gab Dell eine Partnerschaft mit dem Colocation-Provider Equinix bekannt, sodass weltweit Colo-Kapazitäten für Unternehmen bereitstehen.
Der Konzern legte Wert auf die Feststellung, dass man – mit kritischem Seitenblick auf den Mitbewerb – keinen zusätzlichen Aufschlag für die Nutzung von On-Demand-Kapazitäten erhebe. Dies verschaffe den Anwenderunternehmen Planungssicherheit.
Für den Überblick, das Monitoring und das Lifecycle-Management dieser dynamischen Umgebung soll die Apex Console sorgen. Dies ist ein Self-Service-Portal, das neben den Workflows für die Provisionierung auch Tools für die Überwachung und Verwaltung der Services sowie Funktionalität für vorausschauende Analysen umfasse, so Dell. Dadurch sollen die Apex-Services es den Unternehmen erleichtern, ihre IT an veränderliche Geschäftsanforderungen anzupassen.
Die Apex Console, Apex Hybrid Cloud, Apex Private Cloud, Apex Flex On Demand und Apex Data Center Utility sind laut Dell ab sofort erhältlich. Die Apex Data Storage Services sollen im dritten Quartal über Dell Technologies oder ausgewählte Partner zu beziehen sein.
Zwei weitere interessante Neuerungen hatte der RZ-Ausrüster noch im Gepäck: Die verbesserte Dell EMC Streaming Data Platform (SDP) dient der Erstellung von Echtzeitanalysen direkt am Edge. Die Plattform eignet sich laut Dell-Angaben für die Erfassung, Speicherung und Auswertung von Datenströmen am Netzwerkrand, beispielsweise zur Ermittlung von Wartungsbedarf, bevor Reparaturen anfallen.
Zudem hat Dell zusammen mit dem Industriespezialisten PTC eine Referenzarchitektur für Edge-Lösungen in der Produktion entwickelt. Ein Fertigungsunternehmen erhalte zentralen Zugriff auf alle Informationen von Edge-Systemen und könne damit die Zuverlässigkeit seiner Produktionsstraßen erhöhen, Betriebskosten senken und Entscheidungen schneller treffen. Mittels Integration in die Apex Private Cloud könne man ein hochverfügbares Edge Framework as a Service errichten.
„Wir bauen unser Business systematisch um“, fasste Marketing-Chefin Allison Dew die aktuellen Entwicklungen im Hause Dell Technologies zusammen. Insbesondere betonte sie, dass sich Dell damit anschickt, die digitale Transformation von Unternehmen aller Branchen und Größen zu unterstützen. Während die großen IT-Ausrüster ihre Innovationen häufig zunächst „Top Down“ einführen, will Dell also auch Unternehmen diesseits der Fortune 500 abholen – unabhängig davon, auf welcher Straßenseite des Digitalisierungspfads sie stehen.