Wer sich nicht an die Datenbank eines Cloud-Anbieters binden will, kann aber auf Produkte zugreifen, die den offenen PostgreSQL-Standard nutzen. Mit offenen, herstellerunabhängigen Datenbanken können Unternehmen selbst entscheiden, was sie in die Daten-Engine ihrer Wahl einspeisen und wo sie diese Daten vorhalten wollen - vor Ort oder in einer privaten Cloud.
Die Wahlfreiheit durch die Multi-Cloud-Strategie zeigt sich auch in einem weiteren Szenario: Bei der Übernahme von Unternehmen, etwa im Rahmen einer Expansion. Betreibt ein ansonsten ideal passender Übernahmekandidat eine Datenbank des „falschen“ Herstellers, so kann man sich leicht in der Situation wiederfinden, mehrere Clouds parallel betreiben zu müssen – mit allem administrativen und finanziellen Aufwand, der dazugehört. So etwas kann die Kosten einer Übernahme in unvorhergesehene Höhen treiben. Mit Open SQL dagegen ist der Cloud-Anbieter beliebig und man kann einfach den besten Anbieter für den neuen Standort wählen.
Bedenkt man all diese Szenarien, so sollte es nicht überraschen, dass die Bank of England begonnen hat, vor einer zu starken Bindung an einen einzigen Cloud-Partner zu warnen. Schließlich ist allgemein bekannt, dass eine einzige Datenbank nicht alle Anforderungen an die Datenschicht erfüllen kann. Sie soll verschiedene Aufgaben unterstützen, die ganz unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen haben.
Anwender, die sich auf die Reise der digitalen Transformation begeben und ihre IT in die Cloud verlagern, müssen diese Komplexität berücksichtigen, damit ihr neues Cloud-Geschäft datenbankübergreifend und in mehreren Clouds funktioniert. Was unter dem Strich zählt ist, dass man seine Daten jederzeit unter Kontrolle hat und auf sichere Weise darauf zugreifen kann.
Martin Gaffney ist Area Vice President EMEA bei Yugabyte.