Die Angst vor der digitalen Transformation

Die Revolution steht und fällt mit der Sicherheit

2. Dezember 2015, 14:34 Uhr | Timo Scheibe

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Bewusstsein für Sicherheit schaffen

Wichtig ist es daher, ein Bewusstsein für Sicherheit zu schaffen. Aus diesem Grund schaffen derzeit Regierungen gesetzliche Rahmenbedingungen, um Sicherheitsstandards für Unternehmen und kritische Infrastrukturen festzulegen. In Deutschland ist dies beispielsweise das IT-Sicherheitsgesetz. Um der Industrie die Angst vor Industrie 4.0 zu nehmen, ist es für Clavister-Manager Gross vor allem erforderlich, die Entscheider persönlich zu erreichen, um ihnen die Herausforderungen im ersten Schritt verständlich und klar zu schildern. »Bei Industrie 4.0 prallen zwei ­Welten aufeinander: IT und Produktion. Die Verantwortlichen aus beiden Bereichen sprechen oft nicht die gleiche Sprache«, erklärt Gross. Erst wenn alle Beteiligten die Möglichkeiten der Technologie und die damit verbundenen ­Sicherheitsrisiken kennen, seien sie auch bereit, sich mit effektiven Lösungsansätzen auseinanderzusetzen.
Beim Schutz von vernetzten Industrieanlagen ist es wichtig, das Security-Konzept individuell auf die Anforderungen im Unternehmen zuzuschneiden.

Dies ist oftmals nicht mit klassischen IT-Sicherheitslösungen möglich, da in vielen Fällen die Ausrichtung der Sicherheit eine ganz andere ist. »Fertigungsstraßen haben häufig eine Lebenszeit von 20 bis 30 Jahren. Oftmals haben ihre IT-Systembestandteile eine deutlich längere Einsatzdauer – über den Support-Zeitraum hinaus«, stellt Intels Ralf Haas fest. Ein Beispiel sind für ihn alte Betriebssysteme wie Windows NT, 2000 oder XP. Mangelnde Ressourcen wie Hauptspeicher erlauben es zudem oftmals nicht, Updates durchzuführen oder klassische IT-Lösungen wie Virenscanner zu nutzen.

Ein weiterer Aspekt in der Diskussion ist, wer am Ende die Hoheit über die Daten innehat, die durch die Digitalisierung anfallen. Liegen sie in den Händen des Nutzers, Herstellers oder dürfen beide Parteien auf sie zugreifen? Auch stellt sich die Frage nach dem Speicherort der Dateien. »Viele Systeme und Konzepte sind darauf ausgelegt, Daten in Echtzeit auch an cloudbasierte Lösungen zu übertragen«, erklärt Wölk von Transtec. Laut der IDC-Studie wird die Cloud in vielen Unternehmen als Enabler für die Umsetzung von Industrie 4.0 gesehen. So planen 25 Prozent der Befragten die Einführung von Cloud Computing im Rahmen der Digitalisierung ihres Unternehmens. Für die Marktforscher ist dies ein Indiz dafür, dass die Vorteile allmählich die Bedenken überwiegen.


  1. Die Revolution steht und fällt mit der Sicherheit
  2. Bewusstsein für Sicherheit schaffen

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