Es gibt verschiedene Wege, wie eCDNs die Verteilung der Daten innerhalb des Firmennetzwerks sicherstellen können:
Caching: Einige Enterprise-Video-Plattformen verfügen über eCDN-Lösungen, die sie zwar nicht als externes Produkt vertreiben, jedoch ihren Anwenderunternehmen bei Bedarf anbieten können. Oft ist dann eine Caching-Lösung in Verwendung, um die Datenlast einer Videoübertragung innerhalb des Netzwerks zu verteilen. Dazu erfolgt die Platzierung eines eigenen Servers beziehungsweise Caches innerhalb des Netzwerks, der den Stream von außerhalb empfängt und dann hinter der Firewall an alle Nutzenden verteilt. Diese Lösung ist relativ einfach und effizient und bietet darüber hinaus den Vorteil, Video-Content auch on Demand speichern und zur Verfügung stellen zu können. Verfügt das Unternehmen jedoch über mehrere Standorte, so muss es auch an jedem Standort eigene Caches platzieren. Außerdem muss der Server so gewählt sein, dass er der Menge der zu erwartenden Nutzenden gerecht ist und als Knotenpunkt alle Anfragen beantworten kann.
Multicast: Innerhalb eines geschlossenen Netzwerks ist es auch möglich, Daten via Multicast zu verteilen. Dabei sind die Router im Netzwerk so konfiguriert, dass sich die einmal empfangenen Daten an alle Nutzenden senden lassen, die über eine bestimmte IP-Adresse verfügen. So muss nicht jeder Teilnehmende den Stream von der originalen Quelle beziehen, sondern erhält die Daten vom Router innerhalb des Netzwerks.
Eine Multicast-Lösung ist eine effiziente Art, Daten innerhalb des internen Netzwerks zu verteilen. Jedoch ist der Weg dorthin nicht einfach: Das Netzwerk so zu konfigurieren, dass man Multicast nutzen kann, bedeutet einen massiven Eingriff in die bestehende Infrastruktur und ist oft nicht ohne erheblichen Aufwand umsetzbar. Auch wenn die Datenverteilung über Multicast einfach und effizient ist, ist es für viele größere Unternehmen kaum möglich, während des Alltagsgeschehens derartig große Eingriffe in das Netzwerk vorzunehmen.
Peer to Peer: Eine weitere, beliebte Möglichkeit Bandbreite während einer Videoübertragung zu sparen, ist das Etablieren eines Peer-to-Peer-Netzwerks. Dies funktioniert, indem eine Software dafür sorgt, dass sich nur einige wenige Nutzende mit dem Server außerhalb des Unternehmensnetzwerks verbinden und die Daten anschließend mit anderen teilen. So entsteht ein dynamisches, unendlich skalierbares Verteilungsnetzwerk. Peer-to-Peer-basierte eCDNs haben sich vor allem deshahlb bewährt, weil sie einfach und unkompliziert zu integrieren sind. Anders als Caching- oder Multicast-Lösungen, benötigen Peer-to-Peer-Lösungen oft keine zusätzliche Hardware und erfordern keine großen Eingriffe in bestehende Strukturen, da sie in vielen Fällen komplett Browser-basiert arbeiten.
Christopher Probst-Ranly ist Gründer und CTO von StriveCast.