Datenmanagement

Möglichkeiten von Storage as a Service

22. Januar 2024, 15:16 Uhr | Autor: Markus Grau / Redaktion: Lukas Steiglechner
© Hamid / AdobeStock

As-a-Service-Lösungen gewinnen in mehreren IT-Bereichen an Beliebtheit – auch beim Speichern von Daten. Doch damit Storage as a Service besonders vorteilhaft sein kann, braucht es gut definierte Service Level Agreements und Dienstleistungen.

Nach aktuellen Zahlen der International Energy Agency sind Rechenzentren und Datenübertragungsnetze bereits für ein bis eineinhalb Prozent des weltweiten Stromverbrauchs verantwortlich. Im Rahmen des Energieeffizienzgesetzes sind Behörden, Unternehmen und Rechenzentren in Deutschland verpflichtet, ab 2024 Maßnahmen zu ergreifen, um die EU-Energieeinsparvorgaben zu erfüllen. As-a-Service-Angebote könnten hierbei die Antwort sein, um eine höhere Speichereffizienz im Rechenzentrum zu erreichen, da Unternehmen nur für die Ressourcen bezahlen, die sie nutzen.

Nachhaltigkeit und Green IT werden in Unternehmen immer wichtigere Themen. In Deutschland ist die Relevanz sehr hoch, wie eine Studie der Universität Duisburg-Essen zeigt. 69,9 Prozent der Befragten in deutschen Unternehmen gaben an, dass sie Nachhaltigkeit für relevant halten. 64,9 Prozent der Befragten bestätigten, Nachhaltigkeitskriterien beim IT-Einkauf zu berücksichtigen, 71,4 Prozent beim IT-Betrieb und ebenfalls 64,9 Prozent bei der IT-Entsorgung.

Gleichzeitig gewinnt laut Branchenverband Bitkom der Strompreis in Deutschland immer mehr an Bedeutung, wobei der Schwerpunkt bislang auf dem produzierenden Gewerbe liegt. Allerdings werden Rechenzentrumsbetreiber auch durch den hohen Strompreis belastet. Der Bitkom fordert, IKT-Investitionen durch wettbewerbsfähige Strompreise abzusichern. Eine Umfrage von Civey im Auftrag des Eco-Verbandes und des Bündnisses zur Stärkung digitaler Infrastrukturen zeigt zudem, dass IT-Entscheider in Deutschland eine Stromsteuerentlastung für Rechenzentrumsbetreiber statt weiterer Belastungen befürworten.

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Worauf es bei „As a Service“ ankommt

Storage ist eine der wichtigsten Komponenten im Rechenzentrum und Storage as a Service (STaaS) wird hierbei in diesem Jahr noch stärker an Bedeutung gewinnen. Das As-a-Service-Modell hat sich längst etabliert und immer mehr Unternehmen profitieren von den gleichen Vorteilen beim Kauf von Speicherressourcen. Entscheidend ist zu klären, ob ein STaaS-Angebot durch Service Level Agreements abgesichert ist, Garantien bietet, ökologisch nachhaltig ist – durch Energieeffizienz und reduzierten Elektroschrott – sowie den Geschäftsbetrieb durch schnelle Datenverfügbarkeit selbst nach einem Cyberangriff unterstützt.

Bisher haben einige STaaS-Anbieter ihre CapEx-basierten Lösungen auf OpEx-Basis angeboten, ohne einen echten Service zu liefern. Unternehmen erwarten von STaaS-Angeboten SLA-basierte Ergebnisse, die nicht nur flexible Ausgaben ermöglichen, sondern auch die Arbeitsbelastung optimieren und gleichzeitig Sicherheit, Nachhaltigkeit und Agilität gewährleisten. Immer mehr STaaS-Angebote versprechen dabei umfassenden Kundensupport und präzise Kostenkontrolle. In der Praxis werden einige dieser Aspekte jedoch kaum konsequent umgesetzt.

Der Schlüssel dazu sind umfassende SLAs und garantierte Vorteile hinsichtlich Benutzererfahrung sowie Energieeffizienz und der Speicherung von mehr Daten auf weniger Speicherplatz. Interessant sind STaaS-Anbieter, die mit eigener Software noch mehr aus den ohnehin schon effizienten All-Flash-Systemen herausholen, um den Stromverbrauch weiter zu senken. Eine transparente Wattmessung pro Terabyte ermöglicht hierfür präzisere Analysen.

Storage as a Service gewinnt an Attraktivität

Der As-a-Service-Ansatz ist im Speichersegment nicht neu, rückt derzeit aber hinsichtlich Energie- und Kosteneffizienz immer stärker in den Fokus. Der erste Abonnementdienst für unterbrechungsfreie Upgrades über Hardware-Generationen hinweg und kontinuierlich neue Softwarefunktionen war vor zehn Jahren erstmals verfügbar. Im Jahr 2018 folgte STaaS mit umfassenden SLAs und Garantien und zuletzt kamen im Jahr 2022 weitere flexible Nutzungsmodelle hinzu, um den unterschiedlichen Bedürfnissen von Unternehmen gerecht zu werden.

STaaS-Angebote werden noch attraktiver, wenn umfassende SLA-Garantien durch erweiterte Verpflichtungen zur Gewährleistung von Energieeffizienz, Kapazitätsdichte und Schutz vor Datenverlust ergänzt werden. Die nächste Generation von STaaS deckt sogar den Stromverbrauch und die Rack-Platzkosten der Kunden ab. Es gibt bereits Angebote mit Garantien, die Datenmigration und Datenverlust verhindern und Effizienz hinsichtlich Energie- und Platzbedarfs gewährleisten, verbunden mit flexiblen Upgrades und Finanzierung.

Resilienz und Nachhaltigkeit werden immer wichtiger

Verbrauchsbasierte Disaster-Recovery-as-a-Service-Lösungen reduzieren die Komplexität, Kosten, Wiederherstellungszeit und Geschäftsunterbrechungen nach Katastrophen und Cybersicherheitsvorfällen erheblich. Unternehmen verfügen dann über saubere Umgebungen mit mehreren Wiederherstellungspunkten, um saubere Kopien ihrer lokalen Daten in der Cloud wiederherzustellen, unabhängig von der zugrunde liegenden Speicherinfrastruktur. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass die Rechenzentren für Untersuchungen isoliert bleiben.

Ebenso haben die aktuelle Energiekrise, neue Umweltauflagen und ambitionierte Nachhaltigkeitsziele die Anforderungen an Unternehmen verändert. Allerdings bleibt die Berechnung des Energiebedarfs eines typischen Rechenzentrums eine Herausforderung. Angesichts der umfassenden Digitalisierung sowie der Datenflut und -fragmentierung verschärft ein durchgängiges Betriebsmanagement das Problem knapper Budgets und des Fachkräftemangels für IT-Abteilungen noch weiter. Neue STaaS-Funktionen helfen, viele dieser Hürden zu überwinden.

Mit einem Storage-as-a-Service-Angebot, das zusätzliche Dienstleistungen umfasst, besteht eine Möglichkeit, die Speichernutzung insgesamt energieeffizienter und nachhaltiger zu gestalten. Unternehmen, die sich für ein solches Modell entscheiden, profitieren zudem von mehr Flexibilität und Resilienz. Entsprechende STaaS-Angebote bieten vielfältige Möglichkeiten zur Umsetzung maßgeschneiderter Lösungen entsprechend der individuellen Bedürfnisse von Unternehmen.

Markus Grau, Prinicpal Technologist bei Pure Storage


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