Nachdem Kälte also definitiv der falsche Weg zu einer erfolgreichen Datenrettung ist, gehen einige Verzweifelte eben den entgegengesetzten Weg. Sie erwärmen die Festplatte dann beispielsweise mit einem Fön oder einer Heißluftpistole, oder legen sie gleich ganz in den Backofen. Eine im Internet weit verbreitete Theorie besagt, dass sich festsitzende oder defekte Teile, wie insbesondere die Spindelmotoren bei mechanischen Datenträgern, durch die Erwärmung ausdehnen und so wieder gängig machen lassen. In der Praxis hilft die Ausdehnung einem defekten Motor jedoch meist wenig. Zudem ist es für den Laien schwer festzustellen, was genau in einer Festplatte sich verhakt hat. Oftmals erreicht man deshalb durch die Erwärmung das genaue Gegenteil und zerstört Bauteile und Daten nur noch weiter.
Auch das Erhitzen von Datenträgern fügt ihnen und den darauf gespeicherten in wesentlich mehr Fällen weiteren Schaden zu, als es die rettende Idee ist. Höchstens dem unglücklichen Besitzer des defekten Geräts könnte ein warmes Bad oder eine Tasse heißer Kakao in dieser Situation vielleicht helfen, sich wieder zu beruhigen, diesen Artikel in Ruhe weiter zu lesen und so eine weitere Verschlimmerung des Daten-GAUs zu vermeiden.