Ende einer Mammut-Auktion

5G-Frequenzen kosten 6,6 Milliarden Euro

13. Juni 2019, 7:31 Uhr | Daniel Dubsky

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Mehr Wettbewerb durch Drillisch

Von den 41 Frequenzblöcken entfallen die meisten auf die Deutsche Telekom - der frühere Staatsmonopolist konnte 13 Blöcke abräumen und muss dafür 2,17 Milliarden Euro zahlen. Auf Vodafone entfallen zwölf Blöcke für 1,88 Milliarden Euro und auf Telefónica neun9 für 1,42 Milliarden Euro. Drillisch konnte sich sieben Blöcke für 1,07 Milliarden Euro sichern - die Tochterfirma des rheinland-pfälzischen Konzerns United Internet hat bisher kein eigenes Netz, stattdessen nutzt sie bisher Antennen der Konkurrenz.

Durch den Einstieg von Drillisch dürfte sich der Wettbewerb am deutschen Mobilfunkmarkt erhöhen - davon gehen Experten aus. Dies wiederum könnte positive Folgen für den Verbraucher haben, wenn die Anbieter im harten Konkurrenzkampf mit den Preisen runtergehen.

Das Kürzel 5G steht für die fünfte Mobilfunkgeneration. Der Standard ist der Nachfolger von 4G, auch LTE genannt. 5G ist wesentlich schneller im Download und verfügt über eine geringere Reaktionszeit (Latenz) - Daten werden praktisch in Echtzeit verarbeitet.

Dies ist immens wichtig für Zukunftstechnik für das autonome Fahren oder die Telemedizin - Geräte reagieren also praktisch ohne Verzögerung auf Anweisungen. Dadurch bremst ein Auto schnell genug, wenn ein vorausfahrendes Fahrzeug in einer Kurve ins Rutschen kommt - und diese Info an den Verkehr hinter sich weitergibt. Zudem könnte ein Chirurg dank 5G aus der Ferne übers Internet Operationen durchführen. Auch für die Industrie ist 5G wichtig, weil dadurch Maschinen vernetzt werden und Produktionsabläufe effizienter werden.

Der Chef der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, sprach nach dem Ende der Auktion von einem »Startschuss für 5G in Deutschland«. »Ich freue mich, dass vier Unternehmen Frequenzen ersteigert haben und beim 5G-Netzausbau in Wettbewerb treten«, erklärte der Behördenchef. »Die Frequenzen sollen nicht nur für den neuen Mobilfunkstandard 5G, sondern auch für eine bessere Mobilfunkabdeckung in Deutschland eingesetzt werden.« Die Versteigerung erfolgte an dem Mainzer Technikstandort der Bonner Regulierungsbehörde.


  1. 5G-Frequenzen kosten 6,6 Milliarden Euro
  2. Mehr Wettbewerb durch Drillisch
  3. Mobilfunker beklagen hohe Kosten

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