Videokommunikation

Auch bei hybriden Meetings: Eisbrecher nicht vergessen

21. Juni 2022, 16:15 Uhr | Interview: Sabine Narloch

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Eineinhalb Tage zuhause arbeiten reicht vielen

funkschau: Welche Erkenntnisse erbrachte Ihre Studie zu der Frage, wo  Mitarbeiter künftig arbeiten möchten?
Kaplan: Unsere Studie zeigt, dass acht von zehn Büroangestellten ein hybrides Arbeitsmodell bevorzugen. Die meisten wollen im Durchschnitt nur 1,5 Tage pro Woche von zu Hause aus arbeiten.

funkschau: 1,5 Tage zu Hause und den Rest der Woche im Büro: Welche Grundbedingungen müssen dabei vom Arbeitgeber geschaffen werden?
Kaplan: Eine erfolgreiche Strategie für hybride Arbeitsformen hilft den Arbeitnehmern, ein Gleichgewicht zwischen Remote Work und Büropräsenz zu finden. Auch wenn Zusammenarbeit nicht mehr ausschließlich in Büros stattfindet, wollen Mitarbeiter nach wie vor einen Ort haben, an dem sie sich persönlich treffen und austauschen können. Daher müssen Unternehmen sicherstellen, dass die Meetingräume mit der richtigen Videokonferenztechnologie ausgestattet sind und jede denkbare (Bring-Your-Own-Meeting-)Arbeitsweise ermöglichen, da die meisten Mitarbeiter hybride Meetings in dieser Form abhalten wollen. Eine digitale Ausrichtung, die einfach zu bedienende Technologien und ein modernes Bürodesign beinhaltet, ist ebenfalls wichtig für die Hybridstrategie.

funkschau: Kommen die Menschen mittlerweile mit der entsprechenden Technik klar?
Kaplan: Trotz der Tatsache, dass hybride Meetings inzwischen weit verbreitet sind und 80 Prozent der Befragten ein hybrides Modell bevorzugen, gaben 71 Prozent an, dass sie immer noch mit den technischen Herausforderungen zu kämpfen haben. Unternehmen müssen daher nicht nur Investitionen tätigen, um das Engagement zu fördern und ihren Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, standortunabhängig zu arbeiten. Ist das nicht der Fall, riskieren sie, Arbeitskräfte zu verlieren, da technische Probleme langfristig zu Unzufriedenheit führen können.

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Raed Kaplan ist Sales Director Collaboration DACH und Country Manager DACH Sales & Service bei Barco
© Barco

funkschau: Ist es tatsächlich ein Kriterium für oder gegen einen Arbeitgeber, wenn man in hybriden Meetings nicht so zu Wort kommt, wie man sich das vorstellt, oder technisch seine Probleme hat mit diesem Format?
Kaplan: Unsere Umfrage hat ergeben, dass ein Drittel der Arbeitnehmer einen Wechsel zu einem Unternehmen mit klar definierten hybriden Arbeitsformen in Erwägung zieht. Seit Beginn der Pandemie haben sich die Arbeitnehmer an die Flexibilität und Agilität des hybriden Arbeitens gewöhnt und möchten selbst entscheiden, wann und wo sie arbeiten. Die technische Ausstattung ist ein wichtiger Bestandteil, da die richtige Technologie hybride Meetings verbessern kann. Sie ermöglicht den Arbeitnehmern, produktiv zu sein und sich einbezogen zu fühlen. Es ist außerdem wichtig, dass Arbeitgeber angemessene Schulungen für Remote-Arbeit anbieten, um sicher-zustellen, dass sich die Mitarbeiter abgeholt fühlen.

funkschau: Gibt es all diese Themen auch, wenn alle TeilnehmerInnen ausschließlich per Video zugeschaltet werden oder sind in dem Fall andere Aspekte relevant?
Kaplan: Bei einem Meeting mit ausschließlich remote zugeschalteten Mitarbeitern, benötigt man immer noch einen Moderator, der den Ablauf des Meetings steuert und dafür sorgt, dass sich alle Teilnehmer beteiligen können. Persönliche Meetings starteten oft mit einem Eisbrecher, um das Gespräch in Gang zu bringen. Mit der Umstellung auf hybride Meetings scheint diese Praxis jedoch rückläufig zu sein. Das Ziel sollte jedoch sein, dieses menschliche Element in jedes Meeting zurückzubringen. Schließlich hat jedes Meeting – egal ob persönlich, remote oder hybrid – das gleiche Ziel: Menschen zusammenzubringen sowie die Ideen und Meinungen jedes Einzelnen zu hören und zu diskutieren.


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