Die Zukunftsthemen rund um Breitband und Digitalisierung interessieren viele Hersteller, Händler und Anwender brennend. Nicht verwunderlich also, dass die diesjährige Anga Com in den neuen Hallen einen Ausstellerrekord verzeichnen konnte. 460 Aussteller aus 37 Ländern waren nach Köln zur Kongressmesse gereist.
Rund um das Thema Breitband besteht massiver Diskussionsbedarf - was sich bereits bei der gemeinsam mit dem Medienforum NRW veranstalteten Eröffnungsdiskussion zeigte. Vertreter von Vodafone, Deutsche Telekom, Unitymedia, RTL und Sky sprachen unter anderem über die Herausforderungen, vor die Streaming-Anbieter wie Amazon, Netflix und Co. die Branche stellen. Müssen Provider ihr Angebot deutlich erweitern und sogar eigene Inhalte produzieren, um dauerhaft konkurrenzfähig zu bleiben? Hier gibt sich die Branche gespalten. Während zusätzliche Investitionen im Bereich Content für Niek Jan van Damme, Vorstand der Deutschen Telekom, eine sinnvolle Option sind, fürchten andere ein teures Hochrüsten mit exklusivem Content, bei dem am Ende alle verlieren. Unitymedia-Chef Lutz Schüler hält eine intensivere Zusammenarbeit der Anbieter für sinnvoll, um besser gegen Streaming-Konkurrenten bestehen zu können. Moderiert wurde die Runde von Claus Strunz, der im September auch zum Moderatorenteam des Kanzlerduells gehören wird.
Die Zeit drängt, denn die Veranstalter sehen das Ende der analogen TV-Übertragung in Sichtweite. »Die Marktentwicklung bestätigt unsere Prognose, dass bis spätestens Ende 2018 die Voraussetzungen für einen Ausstieg aus der analogen TV-Übertragung vorliegen«, so Thomas Braun, Präsident der Anga Verband Deutscher Kabelnetzbetreiber e.V.. Er geht davon aus, dass die Zahl der Kunden, die digitale Angebote nutzen, auch in diesem Jahr stabil weiter steigen werden. Um den Umstieg möglichst reibungslos zu gestalten, fordert der Verband den Gesetzgeber auf, ein Auslaufen der analogen TV-Übertragung bis spätestens Ende 2019 sicherzustellen.