Dass Anwohner in strukturschwachen Regionen mitunter ungewöhnliche Wege gehen, um den Glasfaserausbau voranzutreiben, zeigt die Gemeinde Senden. Hier werden die Landwirte mit ihrem Pflug selbst aktiv, um breitbandiges Internet zu jedem Bauernhof zu bringen. Senden hat 20.000 Einwohner und liegt im Speckgürtel von Münster/Westfalen. Auf der Anga Com startete offiziell das Projekt zur »Smart City Senden«, an dem die Gemeinde Senden mit der Wirtschaftsförderung Senden, der Deutschen Glasfaser, Cisco Deutschland, dem Deutschen Städte- und Gemeindebund sowie dem Breko beteiligt sind. Im Rahmen des Projekts werden bereits jetzt sämtliche Haushalte im Innenbereich der Gemeinde flächendeckend mit reinen Glasfaseranschlüssen bis in alle Wohnungen / Häuser (FTTH) versorgt. Der Ausbau erfolgte eigenwirtschaftlich durch die Deutsche Glasfaser.
Nun wird auch der Außenbereich der Gemeinde flächendeckend mit FTTH-Anschlüssen versorgt. Hierfür werden rund 180 Kilometer Glasfaserleitungen verlegt. Im Rahmen der »Smart City Senden« sollen Schulen, Rathaus und auch die örtliche Landwirtschaft künftig komplett digital arbeiten. Durch eine Kooperation zwischen der Gemeinde Senden, der HeLi NET und Cisco Deutschland wird allen Bürgern zudem ein kostenfreies WLAN-Angebot (»City-WLAN«) im Ortskern zur Verfügung stehen, an dessen Realisierung sich auch Gebäudeeigentümer und ortsansässige Unternehmen beteiligen. Das Beispiel macht deutlich, dass auch ländliche Regionen bei Breitbandangeboten nicht automatisch außen vor sind. Die nächste Anga Com findet 12. bis zum 14. Juni 2018 in Köln statt.