In vielen deutschen Unternehmen herrschte bisher eine ausgesprochene Präsenzkultur vor. Bestes Beispiel dafür ist die klassische Stechuhr, oder eben entsprechende digitale Pendants. Derweil zerbrechen sich Führungskräfte den Kopf darüber, wie sie messen können, wie lange ihre Angestellten im Homeoffice tatsächlich arbeiten. Doch das ist der falsche Weg. Wenn ein Mitarbeiter in sieben Stunden Homeoffice mehr leistet, als in acht Stunden im Büro, sollten doch alle Beteiligten zufrieden sein. Dass Fernarbeit im großen Maßstab nicht in kollektivem Faulenzen endet, das haben die letzten Monate deutlich gezeigt. Zu flexiblen Arbeitsmodellen gehört es auch, den Mitarbeitern die Freiheit zu geben, dass sie, soweit es möglich ist, jenseits starrer Zeitvorgaben arbeiten können.
Noch wichtiger für die Zukunft ist neben der zeitlichen die räumliche Flexibilität. Wenn die Arbeit aus dem Homeoffice so gut funktioniert hat, warum sollte man sich dann beim Recruiting noch auf bestimmte Regionen festlegen? Suchen Unternehmen Mitarbeiter nicht mehr nur für bestimmte Büros, sondern ermöglichen ihnen dauerhafte Remote Arbeit, sichern sie sich damit einen wesentlich größeren Talent Pool. Verfügen sie über die entsprechende Technologie, wie etwa Digital Workspaces, können diese Remote-Mitarbeiter mit ihren Kollegen genauso effektiv zusammenarbeiten, als säßen sie im selben Büro.
Keine Entweder-oder-Frage
Ein Zurück zur alten Normalität wird es zumindest in nächster Zeit nicht geben. In vielen Fällen ist das auch gar nicht erstrebenswert. Gleichzeitig werden die wenigsten Unternehmen nun auf einhundert Prozent Homeoffice setzen. Die neue Arbeitsrealität wird sich irgendwo dazwischen einpendeln. Und das ist gut so. Mit der richtigen Technologie ausgerüstet, können wir alle von dieser neuen Flexibilität profitieren.
Oliver Ebel, Regional Vice President Deutschland bei Citrix