Broadcom ist offenbar bereit, sein Angebot für Qualcomm zu erhöhen, wenn der Konkurrent von der geplanten NXP-Übernahme absieht.
Broadcom erhöht bei der feindlichen Übernahme von Qualcomm den Druck auf den Konkurrenten. Wie die New York Post von Insidern erfahren hat, ist der Chiphersteller durchaus bereit, sein abgelehntes Angebot aufzustocken – allerdings nur, wenn Qualcomm die geplante Übernahme von NXP abbläst. Die stockt aktuell, weil bislang nur wenige Aktionäre des niederländischen Herstellers auf die Offerte eingegangen sind. Da diese Mitte Dezember ausläuft, müsste Qualcomm sie schnell nachbessern, um sich die Mehrheit zu sichern. Doch das will Broadcom offenbar verhindern.
Derzeit bietet Broadcom 70 Dollar pro Qualcomm-Aktie und die Übernahme von Schulden in Höhe von 25 Milliarden Dollar. Alles in allem sind das 130 Milliarden Dollar – viel zu wenig, wie der Verwaltungsrat von Qualcomm zuletzt befand. Er muss nun abwägen, ob er auf der NXP-Übernahme beharrt und durch diese eventuell ein besseres Angebot durch Broadcom zunichtemacht.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat Broadcom mit mehreren Top-Shareholdern von Qualcomm gesprochen, die offenbar ein Angebot von 80 Dollar pro Aktie für angemessen halten. Noch ist aber offen, ob Broadcom bis zu dieser Höhe nachlegt. Alternativ verfolgt der Chiphersteller nämlich weiterhin den Plan, bis zum 8. Dezember eigene Kandidaten für den Verwaltungsrat des Konkurrenten aufzustellen. Diese könnten dann auf dem Shareholder Meeting am 6. März des kommenden Jahres gewählt werden und den Anteilseignern anschließend empfehlen, auf das Angebot einzugehen. Der aktuelle Verwaltungsrat zeigt sich dagegen wenig gesprächsbereit. Reuters zufolge wurden mehrere Versuche von Broadcom, ein Treffen zu arrangieren, zurückgewiesen.