Übernahme für 130 Milliarden Dollar

Broadcom will Qualcomm kaufen (Update)

6. November 2017, 8:26 Uhr | Daniel Dubsky

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Qualcomm unter Druck

Broadcom ist vor allem im Geschäft mit WLAN- und Bluetooth-Chips aktiv und würde sich mit Qualcomm einen der wichtigsten Hersteller von Mobilfunkchips sichern. Der ist derzeit angeschlagen und verzeichnete im gerade abgelaufenen vierten Geschäftsquartal einen Umsatz- und Gewinnrückgang. Die Einnahmen sanken um fünf Prozent auf 5,9 Milliarden Dollar, der Nettogewinn brach um 82 Prozent auf 300 Millionen Dollar ein (PDF).

Qualcomm musste erst im Frühjahr eine Milliarde Dollar zu viel gezahlter Lizenzgebühren an Blackberry überweisen und ist seit Monaten in einen kostspieligen Rechtsstreit mit Apple verwickelt. Auch der iPhone-Hersteller wirft dem Chip-Lieferanten zu hohe Lizenzgebühren vor. Während Qualcomm in verschiedenen Ländern versuchte, ein Verkaufsverbot für das Apple-Smartphone zu erwirken, hatte Apple einige Auftragsfertiger angewiesen, Zahlungen an Qualcomm zurückzuhalten. Noch schlimmer wäre es für den Chip-Hersteller allerdings, sollte er das lukrative Geschäft mit Apple ganz verlieren. Eine Übernahme durch Broadcom, das ebenfalls ein wichtiger Zulieferer für Apple ist, könnte hier deeskalierend wirken.

Darüber hinaus verspürt Qualcomm aktuell auch heftigen Gegenwind bei der geplanten Übernahme von NXP für 47 Milliarden Dollar. Die wird nicht nur von den europäischen Wettbewerbsbehörden kritisch gesehen, sondern auch von einigen Anteilseignern wie dem mächtigen Hedgefonds Elliott Management, die sich gegen den Verkauf wehren, weil sie das Gebot für zu niedrig erachten.


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