Broadcom will seinen Konkurrenten Qualcomm für rund 130 Milliarden Dollar kaufen. Es wäre die bisher größte Übernahme in der Chipbranche – für die der Hersteller aus Singapur sogar seine Firmenzentrale in die USA verlegt.
In der Chip-Branche bahnt sich eine gewaltige Übernahme an. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg von Insidern erfahren hat, möchte Broadcom seinen Konkurrenten Qualcomm übernehmen und plant ein Gebot von über 100 Milliarden Dollar. Es wäre nicht nur für den einkaufsfreudigen Chip-Hersteller der größte Zukauf der Firmengeschichte, sondern auch die größte Übernahme in der Branche. Bislang lag der Rekord bei 37 Milliarden Dollar, welche die aus dem HP-Spinoff Agilent hervorgegangene Avago vor zwei Jahren für Broadcom zahlte; anschließend firmierte man zu Broadcom um.
Bestätigt sind die Übernahmepläne zwar noch nicht, es gibt aber ein Detail, das ihr Vorhandensein bestätigt: Broadcom hat nämlich vor, seine Firmenzentrale von Singapur in die USA zu verlegen. Das teilte der Chip-Hersteller Ende der vergangenen Woche mit. Offiziell begründet das Unternehmen die Entscheidung zwar mit der angekündigten Steuerreform der US-Regierung, doch mit einem Hauptsitz in den Vereinigten Staaten würde man bei Übernahmen von amerikanischen Firmen wie Qualcomm auch leichter die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden erhalten. Die meldeten zuletzt häufiger Sicherheitsbedenken an und stoppten beispielsweise im Sommer erst den Verkauf einiger Geschäftsbereiche des SaaS- und IoT-Spezialisten Inseego an den chinesischen Hersteller TCL.
(Update: Mittlerweile ist die Offerte offiziell. Broadcom bietet 70 Dollar pro Qualcomm-Aktie. Die Akquisition hätte ein Volumen von etwa 130 Milliarden Dollar - inklusiveder Übernahme von 25 Milliarden Doller Schulden aus der noch laufenden NXP-Übernahme durch Qualcomm.)