Studie

Cyber-Bedrohungen werden durch fehlende Fortbildungen verursacht

8. November 2017, 14:05 Uhr | Axel Pomper

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Expertenkommentar: Qualifizierungsmangel in der IT-Sicherheit

Dr. Adrian Davis, CISSP Managing Director EMEA bei (ISC)²
Dr. Adrian Davis, CISSP Managing Director EMEA bei (ISC)²
© (ISC)²

Dr. Adrian Davis: „Mit Prognosen von 1,8 Millionen fehlenden Informationssicherheits-Spezialisten bis 2022 wird viel über den Mangel an Fachkräften in der Cybersicherheit gesprochen. Nur wenige sprechen über den Mangel an Fähigkeiten, die von anderen in der Branche gefordert werden. IT-Experten beeinflussen, wie sich die Technologie innerhalb ihrer Organisation entwickelt und wie sie genutzt wird. Sie müssen die Fähigkeiten und das Mandat bekommen, dabei Sicherheit als Grundvoraussetzung zu berücksichtigen. Unsere Global Information Security Workforce-Studie 2017 zeigt, dass Unternehmen zu stark darauf bedacht sind, kompetente und gut ausgebildete Cybersicherheitsexperten einzustellen. Dies ist nur ein Teil der Lösung. Das derzeit weitverbreitete Unverständnis für das Thema Cyberrisiken bedeutet jedoch, dass viele große und kleine Unternehmen ihre IT ohne die Sicherheit im Hinterkopf ausbauen, kaufen oder nutzen und den Angreifern damit neue Türen öffnen. Natürlich können die IT-Mitarbeiter aufgefordert werden, ihren Blickwinkel zu verändern, aber dies wird nur geschehen, wenn sie dazu entsprechend befähigt und geschult werden. Sie müssen wenigstens über ein fundiertes Verständnis der Kernkonzepte und -Prinzipien in der Sicherheitspraxis verfügen, die sich mit den technischen Trends nicht ändern.

Unsere Studie zeigt leider, dass dies nicht der Fall ist. Diejenigen, die sich als IT-Professionals identifizieren, berichten, dass ihr Unternehmen keine ausreichenden Ressourcen für die Sicherheitsschulung bereitstellt. Außerdem gaben lediglich 35 Prozent der Befragten an, dass ihre Sicherheitsvorschläge als Handlungsempfehlungen akzeptiert werden.

Heute sehen sich viele äußerst talentierte Fachkräfte, die an vorderster Front der Cyber- und Informationssicherheit arbeiten, in der Defensive. Sie sind nicht mehr in der Lage, mit den Schwachstellen Schritt zu halten, die im Zuge der zunehmenden Weiterentwicklung von Unternehmen durch neue Technologien entstehen. Sie geben Tag für Tag und in Krisenzeiten ihr Bestes. Ihre Erfahrung zeigt jedoch, dass die Herausforderung, ihr Unternehmen und die Gesellschaft zu sichern, über ihre Ressourcen und die kleinen Budgets technischer Experten hinausgeht, die die Bedrohungen analysieren. Cybersicherheit ist nur dann gegeben, wenn jeder diese wachsende Bedrohung versteht und darauf reagieren kann. Eine stärkere Wertschätzung der Priorität, die der Sicherheit eingeräumt wird, ist erforderlich, um sicherzustellen, dass IT und Unternehmen robust aufgestellt sind.“

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  1. Cyber-Bedrohungen werden durch fehlende Fortbildungen verursacht
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