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E-Mail-Dienste

De-Mail im Kreuzverhör

1. Februar 2012, 11:37 Uhr | Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Preisgestaltung, Mobiles Arbeiten & Kompatibilität

5. "Closed Shop“: Die Regify-Gruppe, internationaler Anbieter für die vertrauliche und verbindliche E-Mail-Kommunikation und digitale Post, kritisiert, dass durch den Zwang, eine neue E-Mail-Adresse haben zu müssen, klassische E-Mail-Provider beim Zuschlag als De-Mail-Provider klar im Vorteil sind. Führt das nicht zu einem De-Mail-Oligopol mit in der Folge gravierenden Nachteilen bei der Preisgestaltung in einem nicht wirklich vorhandenen Wettbewerbsmarkt?
Wermeyer: Nein, denn die Voraussetzungen sind für alle gleich: Jede Organisation und jedes Unternehmen kann De-Mail-Anbieter werden, wenn sie das Zertifizierungsverfahren durchlaufen haben und durch das BSI akkreditiert wurden. Dazu müssen sie hohe Anforderungen an Sicherheit, Datenschutz, Funktionalität und Interoperabilität erfüllen. Insofern steht der Markt allen offen. Auch bei der Gestaltung der Preise sind die De-Mail-Provider unabhängig.

6. Kein mobiles Arbeiten: Als vertrauliche und verbindliche elektronische Kommunikation kann die De-Mail soweit bekannt nicht auf mobilen Endgeräten genutzt werden. Diese werden aber in der Geschäfts- und privaten Welt immer wichtiger, auch für den Austausch sensibler schützenswerter Daten. Ist mobiles Arbeiten mit De-Mail überhaupt angedacht? Und wenn ja, wie soll dies realisiert werden?
Wermeyer: Ja, die Telekom plant, De-Mail auch für die Nutzung auf Tablets und Smartphones anzubieten.

7. Inkompatibilität: De-Mail ist technisch nicht kompatibel zu dem etablierten elektronischen Gerichts- und Verwaltungspostfach EGVP, mit dem die elektronische Kommunikation mit Gerichten und Verwaltung bereits heute realisiert wird. Auch die Kommunikation zu regulären E-Mail-Adressen ist nicht möglich. Warum diese Inkompatibilität?
Wermeyer: Die Telekom wird eine Schnittstelle zum EGVP bereitstellen, so dass eine bidirektionale Kommunikation zwischen De-Mail und EGVP möglich wird. Eine Inkompatibilität zu regulären E-Mail-Adressen ist durch das De-Mail-Gesetz bewusst vorgegeben. Zum Schutz der De-Mail-Anwender ist das auch richtig und wichtig, denn sonst verliert die De-Mail die Vorteile insbesondere in puncto Sicherheit und Datenschutz. So gewährleistet zum Beispiel nur eine De-Mail-Adresse die Eindeutigkeit des Senders und Empfängers.