Virtual und Augmented Reality

"Den Nutzen in den Vordergrund stellen"

27. August 2018, 14:15 Uhr |
© Fotolia / ChenPG

Als unabhängige Digitalagentur realisiert Demodern innovative VR- und AR-Projekte für namhafte Unternehmen wie Ikea, Dräger und Zeiss. Im Gespräch mit Alexander El-Meligi, Managing Partner & Creative Director von Demodern, über Treiber und Potenziale der Technologien.

funkschau: Herr El-Meligi, Sie sind Geschäftsführer der Digitalagentur Demodern. Bitte geben Sie einen kleinen Einblick: Wo liegen die Wurzeln der Agentur? Welche Dienste bieten Sie an? Wer profitiert von Ihrem Angebot?

Alexander El-Meligi: Demodern wurde 2008 von Kristian Kerkhoff und mir in Köln gegründet. Zuvor waren wir als Art- und Kreativdirektoren in Werbe- und Digitalagenturen beschäftigt. Unsere Vision war es, eine neue Agentur zu schaffen – mit besseren Workflows, einer stärkeren Verbindung von Design und Entwicklung sowie technischer Innovation. Unsere Wurzeln liegen ganz klar im Internet. Wir haben damals vorwiegend Webseiten entwickelt. Schwerpunkt war dabei allerdings damals schon die technisch und konzeptionell anspruchsvolle Umsetzung von besonderen User Experiences. Ein Beispiel dafür ist die „Wall of Fame“ von Edding. Das war eine Realtime-Multiuser-Experience, bei der Nutzer als Kollektiv zeichnen und sich dabei in Echtzeit zuschauen konnten. Durch unsere starke Entwicklungskompetenz, sowie dem allgemeinen technischen Fortschritt (Apps, IoT etc.), sind wir mit der Zeit immer weiter aus dem Bereich Webdesign herausgewachsen. Heute entwickeln wir digitale Installationen, mobile Anwendungen sowie AR- und VR-Apps. Wir sehen uns als digitale Speerspitze mit Schwerpunkt „Creative Technologies“, lieben die Herausforderung und neue Technologien.

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Alexander El-Meligi, Demodern
Alexander El-Meligi ist Managing Partner & Creative Director bei Demodern. Gemeinsam mit Kristian Kerkhoff gründete er 2008 die Digitalagentur mit starkem Fokus auf interaktive Erlebnisse.
© Demodern

funkschau: Bereits in den 60ern gab es Ideen zu Head Mounted Displays (HMDs) und VR-Automaten – Stichwort Sensorama. Warum erlebt VR gerade jetzt ein Revival?

El-Meligi: Meiner Meinung nach legten vor allem die Entwicklungen im Smartphone-Markt die technische Grundlage für die heutigen VR-Headsets. Technik beziehungsweise Leistung auf kleinstem Raum sowie die heutige Display-Technologie ermöglichen inzwischen eine User Experience in einer Qualität, die reale Nutzer und Haushalte erreichen und überzeugen kann. Hinzu kommt natürlich noch das Internet als Infrastruktur und Ökosystem für Reichweite, Sichtbarkeit und Basis zur Verbreitung von Software und Inhalten. Ich denke auch, dass die Menschen erst heute durch die intensive Nutzung von Technologien bereit für diesen nächsten Schritt sind.

funkschau: Wird die virtuelle Technologie vielleicht noch zu oft als Spielzeug angesehen und auch als solches vermarktet? Oder anders gefragt: Wird der große Durchbruch der Technologie über den B2B-Markt erfolgen?

El-Meligi: Solange Unternehmen oder ganze Branchen in einer neuen Technologie kein ausreichend relevantes Nutzer- und Anwendungsszenario erkennen, ist meiner Meinung nach immer eine Explorationsphase notwendig und letztlich entscheidend. Das gilt auch für VR. Nur: Hier gibt es bereits einen wesentlichen Treiber – den Gaming-Bereich. Der hat die Relevanz-Frage von VR für sich längst beantwortet. Das bestätigen unzählige VR-basierte Spiele, stetig kommen neue dazu. Doch auch im professionellen B2B-Bereich wird das VR-Potenzial von Unternehmen zunehmend erkannt. Insbesondere für Stores oder Showrooms existieren schon zahlreiche Anwendungen. Gleiches gilt für Messen, da gerade hier “Wow”-Effekt und Entertainment im Vordergrund stehen.


  1. "Den Nutzen in den Vordergrund stellen"
  2. Vom Mainstream nicht mehr all zu weit entfernt

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