funkschau-Serie Digitalpioniere

"Der Arbeitsplatz der Zukunft wird auch virtuell stattfinden"

3. Dezember 2019, 11:08 Uhr | Redaktion: Sabine Narloch

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

"Wird es in Zukunft überhaupt noch einen klassischen Arbeitsplatz geben?"

David Armstrong, Urlaubspiraten
David Armstrong ist Chief Executive Officer (CEO) der Urlaubspiraten, einem weltweiten Portal für Reisen zu Schnäppchenpreisen. Gegründet wurde das Unternehmen 2012. Der Hauptsitz befindet sich in Berlin, weitere Büros sind in Boston, Belgrad, Lyon, London und Sevilla.
© HolidayPirates GmbH

Was sollte an einem Arbeitsplatz der Zukunft auf keinen Fall fehlen?

Jan Brecht: Der Arbeitsplatz der Zukunft wird auch virtuell stattfinden. Grund dafür ist unter anderem das vernetzte Arbeiten in weltweiten Teams. Mit digitalen, cloudbasierten Tools schaffen wir als IT die Grundlagen dafür. Ein Block Post-its darf aber auch in Zukunft nicht fehlen. Schließlich bringt die Digitalisierung auch neue Arten der Zusammenarbeit mit sich: Viele unserer Teams arbeiten schon heute fachübergreifend an einem Ort zusammen. Die Arbeitsplätze der Zukunft sind daher meiner Ansicht nach geprägt von Flexibilität: Ein Mix aus agilen Flächen mit digitalen Whiteboards und Bereichen, in denen sich Mitarbeiter ganz nach Bedarf einen Schreibtisch suchen. Stichwort „Desk-Sharing“. Als IT sehe ich uns hier in der Vorreiterrolle. Schließlich wurden Schlagworte wie Agilität, Scrum und DevOps maßgeblich in der Entwickler-Welt geprägt. Bei Daimler setzen wir dieses Modell in unseren neuen Büroflächen unter dem Stichwort „Me@work“ bereits erfolgreich um.

Tim Milde: Die Frage ist ja, wird es in Zukunft überhaupt noch einen klassischen Arbeitsplatz geben? In der Stahlindustrie von morgen werden Menschen über eine simple App Tag für Tag mehrere tausend Tonnen Stahl kaufen und verkaufen. Alle Informationen über Lagerbestände und zukünftige Verbräuche sind auf einen Blick sichtbar und eine intelligente Software löst selbständig Bestellungen aus. Der Mensch muss nur noch kontrollieren, ob alles richtig läuft und hat mehr Zeit für zusätzliche Services.

David Armstrong: Wir setzen bei den Urlaubspiraten auf flexible Arbeitszeiten und ortsunabhängiges Arbeiten. Unsere Mitarbeiter können im Jahr bis zu 65 Mobile Working Tage nehmen. Wir haben den gängigeren Begriff Home-Office bewusst durch Mobile Working ersetzt, da die Arbeit an diesen Tagen von überall in der Welt aus verrichtet werden kann. Viele unserer Mitarbeiter kommen aus dem Ausland und nutzen dieses Angebot, um ihre Familien zu besuchen und gleichzeitig zu arbeiten. Andere hängen ihre Mobile-Working-Tage an einen Urlaub an und verlängern so ihren Aufenthalt vor Ort, oder nutzen sie wenn einmal der Handwerker kommt. Zukunftsfähig zu sein heißt für Unternehmen auch, sich der veränderten Lebenswelt der Mitarbeiter anzupassen.

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