Wer auf die hohe Übertragungsqualität und Sicherheit von MPLS-Netzen Wert legt, muss bereit sein, dafür tiefer in die Tasche zu greifen. Breitband-Internet hingegen besticht mit niedrigeren Kosten. Mit Internet statt MPLS können Unternehmen zwischen 80 und 90 Prozent Kosten sparen, schätzt John Burke, Chefanalyst des Marktforschungsunternehmens Nemertes. Der niedrigere Preis geht allerdings mit einer geringeren Übertragungsqualität einher: Die Latenz und der Paketverlust fallen höher aus als bei MPLS-Verbindungen. Das wirkt sich besonders auf längere, zum Beispiel internationale, Routen aus. Zudem hängt die Übertragungsgeschwindigkeit stets vom aktuellen Datenaufkommen im Internet ab, und es ist nicht möglich, einzelne Datenströme zu priorisieren. Eine Garantie für bestimmte Paketlaufzeiten oder Bandbreiten gibt es also nicht, denn das Internet agiert nach dem Motto „Best Effort“. Für zeitkritische Anwendungen wie Videokonferenzen und Voice over IP-Telefonie wiederum ist das keine befriedigende Lösung.
Durchgehend verschlüsselt
In Sachen Sicherheit jedoch erreicht auch ein internetbasiertes VPN ein ausreichendes Niveau. Denn die Risiken lassen sich durch Netzzugangskontrolle – etwa über eine Benutzer-Authentifizierung mit Hilfe von Zertifikaten – und Verschlüsselung weitestgehend ausschließen. Für die Ende-zu-Ende-Sicherheit der Verbindungen sorgt in der Regel ein IPsec-Tunnel.
IPsec ist aufgrund seiner ausgefeilten Sicherheitsmechanismen für den Transport von vertraulichen Daten geeignet. Die vom sendenden Computer verschlüsselten IP-Pakete sind während der Übertragung unlesbar und können nur vom Empfängercomputer entschlüsselt werden. Im Tunnel-Modus bleibt die originale IP-Adresse des Absenders während der Übertragung verschleiert, erst bei der Entschlüsselung beim Empfänger kommt sie wieder zum Vorschein. Dies ist insbesondere bei der Verknüpfung der Netze unterschiedlicher Standorte empfehlenswert.