Albiez von Dell EMC fordert Umdenken

"Die Automatisierung macht auch vor Wissensarbeitern nicht halt"

29. Januar 2018, 16:34 Uhr |
Doris Albiez, Senior Vice President & General Manager Dell EMC Deutschland
© Dell EMC

Doris Albiez, Deutschland-Chefin von Dell EMC, glaubt nicht daran, dass die Digitalisierung automatisch ebenso viele Jobs schafft wie sie überflüssig macht. Sie fordert mehr Auseinandersetzung und mehr Disruption, um ein etwaiges „Horrorszenario“ auszuschließen.

Dell EMC-Deutschland-Chefin Doris Albiez ruft zu mehr Disruption und dazu auf, gänzlich neue Lebens- und Arbeitsmodelle zu schaffen. Gleichzeitig warnt die Managerin davor, in Hinblick auf die Digitalisierung einfach davon auszugehen, dass der Transformationsprozess in Zukunft ebenso viele Arbeitsplätze schafft wie er überflüssig macht. Demnach herrsche aber besonders in der IT-Branche die Einschätzung vor, dass sich aktuell eine ähnliche Entwicklung vollzieht, wie es in den 80er-Jahren und bei der Einführung des PCs der Fall war. Zwar fielen zu diesem Zeitpunkt bedingt durch die neue Technologie viele Jobs weg, anschließend entstanden aber gänzlich neue  Berufsbilder wie beispielsweise Softwareentwickler, Systemadministratoren oder IT-Consultants. Letztendlich gab es mehr Arbeitsplätze als vor dem Siegeszug des PCs.

"Diese Analogie zu den 80er-Jahren ist bequem, aber sehr gefährlich", warnt jetzt Albiez. "Wir können nicht einfach annehmen, dass sich die Technikgeschichte wiederholt.” Die Dell EMC-Managerin betont, dass von vorangegangenen Entwicklungen hauptsächlich einfache Arbeitsprozesse betroffen waren. „Erstmals betrifft die Umwälzung auch anspruchsvolle, hochqualifizierte Tätigkeiten. Das ist etwas ganz Neues und stellt eine enorme soziale Disruption dar”, so Albiez.

„Das Gefühl, etwas Sinnvolle zu tun“

So würden bereits heute intelligente Systeme die Arbeit von Bank- und Versicherungskaufleuten, von Ärzten und Anwälten zumindest teilweise übernehmen.  "Die Digitalisierung und hier besonders die Künstliche Intelligenz", führt die Deutschland-Chefin von Dell EMC weiter aus, "stellt Qualifikationen in Frage, bei denen man das bis vor kurzem noch für ganz und gar undenkbar gehalten hätte. Die Automatisierung von Arbeitsprozessen macht auch vor den sogenannten Wissensarbeitern nicht halt, ja nicht einmal vor den Fachleuten der Digitalisierung selbst."

Zwar sei ein Horrorszenario zur Zukunft der Arbeit laut Albiez nicht angebracht, dafür müsse man aber mehr tun, als auf eine schlichte Wiederholung der Geschichte zu hoffen. Sie fordert ein Umdenken, nicht nur bei Technologien, sondern bei Arbeitsprozessen, Einkommen und Lebensgrundlagen. "Ich stelle immer wieder fest, dass vor allem junge Menschen der Generation Y ein neues Verhältnis zur Arbeit haben. Im Vordergrund stehen häufig Werte wie Nachhaltigkeit, ein intaktes soziales Umfeld, Selbstverwirklichung und ganz besonders kommt es darauf an, dass man das Gefühl haben möchte, etwas Sinnvolles zu tun“, so Albiez. Ein „lebenslanger Schreibtisch“ sei hier kein Zukunftsmodell mehr. Daher fordert die Managerin, entsprechende Konzepte in Unternehmen sowie Gesellschaft zu fördern und nicht zuletzt mehr, nicht weniger Disruption anzustoßen.

 

 

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