Die Digitalisierung hat unterschiedliche Facetten. Drei Unternehmensvertreter geben, mitunter ganz persönliche, Einblicke in ihre Erfahrungen mit dem Megatrend.
Was war Ihr erster Berührungspunkt mit DER „Digitalisierung“ und finden Sie diesen Begriff passend für die aktuelle Entwicklung im Unternehmensumfeld?
Thoams Lang: So richtig bewusst wurde mir die Bedeutung des Themas „Digitalisierung“ im Jahre 2012, als ich einen Vortrag von Jeff Jarvis miterleben durfte, der kurz vorher sein Buch „What would Google do?“ veröffentlicht hatte. Die radikal andere Sicht von Google auf praktisch alle Elemente eines traditionellen Geschäftsmodelles, kurz die digitale Disruption, für die „Digitalisierung“ ja gerne steht, schoss mir damals wirklich wie ein Blitz in den Kopf. Ob der Begriff dabei passt oder nicht, betrachte ich als zweitrangig, denn interessierte Menschen wissen, was gemeint ist. Die disruptiven „digitalen“ Veränderungen, in denen wir uns schon befinden und die noch anstehen, verdienen de facto die Charakterisierung als eine „dritte industrielle Revolution“, das ist aus meiner Sicht der wichtigere Aspekt.
Oliver Schröder: Die Software-Branche ist in ihrem Kern bereits digital. Allerdings ist der Wandel auch hier nicht zu unterschätzen, zum Beispiel von On-Premise-Lösungen hin zu Software as a Service mit den entsprechenden Vorteilen. Unternehmen sind dadurch deutlich flexibler, sie können schneller auf Trends und Kundenanforderungen reagieren. Damit erreichen sie nicht nur eine höhere Kundenloyalität und -bindung, sondern auch einen höheren Umsatz.
Benjamin Federmann: Den ersten Berührungspunkt hatte ich 2006 bei Bofrost, bei denen ich während meines Studiums gearbeitet habe. Passend ist der Begriff schon lange nicht mehr, da es viel mehr um eine strukturelle und soziale Veränderung geht, als um eine rein technische, digitale.